Nein zum Börsengang Medizintechnik bleibt Bestandteil von Siemens

Siemens-Chef Joe Kaeser will der Medizintechniksparte des Konzerns Handlungsspielraum lassen – und erteilt einem Börsengang 2015 eine klare Absage. Den Arbeitnehmern geht das noch nicht weit genug.

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„2016 werden wir dann wieder auf Wachstumskurs gehen können,“ sagte Siemens-Chef Kaeser im Interview. Quelle: Reuters

Siemens -Chef Joe Kaeser hat einem baldigen Börsengang der Medizintechniksparte eine Absage erteilt. In einem Interview mit der „WirtschaftsWoche“ (Montagausgabe) antwortete er auf die Frage, ob dieses Geschäft im kommenden Jahr an die Börse gehe, mit „nein“. Er sehe die Medizintechnik vor einem Wandel in Richtung Molekularbiologie, Molekulardiagnostik und Biotechnologie.

„Darauf müssen wir vorbereitet sein und wollen der Sparte Medizintechnik darum mehr Handlungsspielraum geben, etwa auch für mögliche Akquisitionen“, sagte der Manager. Im November hatte Kaeser bei der Vorlage von Geschäftszahlen gesagt, die Sparte gehöre zu Siemens und kurz darauf in einem Zeitungsinterview untermauert, sie bleibe „auf absehbare Zeit ein wichtiger Bestandteil von Siemens“.

Unter den Siemens-Mitarbeitern gibt es die Befürchtung, Kaeser könnte das Geschäft mit 52.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 12,5 Milliarden Euro eines Tages an die Börse bringen. Die IG Metall hatte dem Konzernchef nach eigener Darstellung wichtige Zugeständnisse abgetrotzt.

Die Arbeitnehmervertreter konnten der IG Metall zufolge ein „klares Bekenntnis zu Healthcare als Teil des langfristigen strategischen Kernportfolios von Siemens" erreichen. Auch nach einem möglichen Börsengang soll der Dax-Konzern die Mehrheit halten.

Im Interview mit der „Wirtschaftswoche“ bestätigte Kaeser zudem seine Prognosen. „2016 werden wir dann wieder auf Wachstumskurs gehen können.“ Das kommende Jahr werde ein Jahr der „operativen Konsolidierung“ sein.

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