Zimtbauer Jayatilleke schaut zuversichtlich in die Zukunft seiner Plantage, die sich rund um die 150 Jahre alte Residenz erstreckt. Das ausladende Haus in Kolonialarchitektur, voller Teakholz-Möbel und Schwarz-Weiß-Fotos der Vorfahren, habe er an schon an die fünfte Generation übergeben, sagt Jayatilleke. „Meine Tochter übernimmt ein glänzendes Geschäft.“
Mit rund 69.000 Tonnen erreichte der Verbrauch an Gewürzen in Deutschland im vergangenen Jahr einen Rekordwert. Noch 1995 hatte der Inlandsverbrauch bei rund 41.000 Tonnen gelegen. Es werde immer besser gewürzt, stellt der Geschäftsführer des Fachverbands der Gewürzindustrie, Gerhard Weber, fest.
„Wann die Obergrenze erreicht ist, weiß kein Mensch“, sagt er. Grund sei auch ein Trend zu den oft stärker gewürzten Fertiggerichten. Mit einem Anteil von über 60 Prozent sei die Nahrungsmittelindustrie Hauptabnehmer der Branche.
Für 2014 geht der Verband von einem Umsatz in Deutschland von rund 1,2 Milliarden Euro aus - mit weiter steigender Tendenz im laufenden Jahr. Lieblingsgewürz der Deutschen ist mit weitem Abstand Pfeffer vor Paprika und dem neuen Trendgewürz Ingwer. Die scharfe Knolle sei in deutschen Küchen derzeit auf dem Vormarsch und habe damit das Zitronengras als Trendsetter der vergangenen Jahre abgelöst.
Für ihr Lieblingsgewürz müssen Verbraucher künftig wohl tiefer in die Tasche greifen. „Die schlechte Prognose für die Pfefferernte in Indien und Sri Lanka treibt sofort die Preise nach oben“, heißt es in einer aktuellen Analyse des Gewürzverbands. Nahezu jedes Preisniveau werde akzeptiert.
Auch andere Gewürze wie Kümmel oder Knoblauch könnten teurer werden. Für den Endverbraucher im Laden werde sich der Preisanstieg allerdings wohl in Grenzen halten, meint Weber.