Neuer Tarifvertrag bei RWE Etwas mehr Geld und ein Altersteilzeitmodell

RWE leidet – wie die ganze Branche – unter den niedrigen Einnahmen aus der Stromerzeugung. Beim neuen Haustarif für die deutschen Beschäftigten gab es einen niedrigen Abschluss, dafür fließt Geld in Altersteilzeitangebote.

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Mit dem neuen Tarifvertrag hat sich der Energiekonzern etwas Zeit verschafft. Quelle: dpa

Essen Der von der Energiewende gebeutelte RWE-Konzern hat sich mit einem maßvollen Tarifvertrag für die deutschen Beschäftigten etwas Luft verschafft. Der Abschluss für rund 20.000 Mitarbeiter sieht 2017 und 2018 je ein Prozent mehr Geld sowie eine Einmalzahlung von 1000 Euro Anfang 2017 vor. In der Stromerzeugung, die besonders vom starken Absinken des Börsenstrompreises betroffen ist, bekommen die Beschäftigten die Einmalleistung nicht ausgezahlt. Das Geld werde hier für ein Altersteilzeit-Modell zum sozialverträglichen Personalabbau verwendet, erklärte RWE am Freitag in Essen.

RWE-Chef Peter Terium sprach von einem „starken Zeichen der Solidarität“. Unternehmen und Gewerkschaften hätten zur Sicherung der Zukunft zusammengehalten.

In den Tarifverhandlungen hatte RWE anfangs sogar Gehaltskürzungen und einen sogenannten Notlagen-Tarifvertrag für die Kraftwerks- und Tagebau-Mitarbeiter gefordert. Nach Rechnung der Gewerkschaft IG BCE hätten sich die Kürzungsforderungen der Arbeitgeberseite auf bis zu 25 Prozent des Einkommens addiert. Dies sei nun abgewendet.

Ein Verdi-Sprecher hob hervor, dass außerdem die interne RWE-Jobbörse „Switch“ zur Beschäftigungssicherung um zwei Jahre bis Ende 2020 verlängert worden sei. Gehaltskürzungen hätten die Gewerkschaften in den Verhandlungen abgewehrt und immerhin noch eine kleine Nominalsteigerung zum Inflationsausgleich durchgesetzt. Mehr sei aktuell nicht möglich gewesen.

RWE bezeichnete die Steigerung der Lohnkosten als „moderat“. Dies helfe, den Strukturwandel im Gesamtkonzern zu bewältigen. RWE hat sich unter dem Druck der Energiewende aufgeteilt. Die Erneuerbaren Energien, die Netze und der Vertrieb agieren mit zwei Dritteln der Beschäftigten unter dem neuen Namen Innogy SE. Seit dem 1. September sei dieser Namen auch im Handelsregister eingetragen und damit offizielle Bezeichnung des Unternehmens, sagte ein Sprecher.

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