Niedriger Ölpreis: So schlagen sich die Förderkonzerne

ExxonMobil: Der Angreifer

Der größte börsennotierte Ölkonzern der Welt muss wegen westlicher Sanktionen das gemeinsame Förderprojekt mit dem russischen Staatskonzern Rosneft in der Arktis aufgeben. Sollte der britische Rivale BP Geld brauchen und seine 20 Prozent an Rosneft verkaufen müssen, wäre der US-Riese mit einem Kauf der Anteile in Russland wieder dabei.

Umsatz*: 87,2 Mrd. Dollar (-21 %)

Gewinn*: 6,6 Mrd. Dollar (-21 %)

* 4. Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahresquartal

Bild: Reuters

BP: Der Übernahmekandidat

Der britische BP-Konzern ist besonders vom niedrigen Ölpreis betroffen. Das letzte Quartal endete mit einem Milliardenverlust. Die US-Rivalen ExxonMobil oder Chevron könnten das für einen Übernahmeversuch ausnutzen. Zwar ist die Marktkapitalisierung von BP mit gut 100 Milliarden Euro hoch. Interessant für Käufer könnte BP so richtig werden, sollte erweitere Belastungen wegen der Ölkatastrophe vor vier Jahren im Golf von Mexiko stemmen und Konzernteile verkaufen müssen.

Umsatz*: 75,1Mrd.Dollar (-21 %)

Verlust: –4,4Mrd.Dollar

* 4. Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahresquartal

Bild: Presse

Chevron: Der Weiße Ritter

Der Gewinn im vierten Quartal ist um 30 Prozent zurückgegangen. Ausgaben für die Förderung wurden um 13 Prozent gekappt. Trotzdem investiert der US-Konzern 2015 immer noch stolze 35 Milliarden Dollar. Um sich gegen ExxonMobil zu positionieren, könnte Chevron Interesse an BP haben.

Umsatz*: 46,1 Mrd. Dollar (-18 %)
Gewinn*: 3,5 Mrd. Dollar (- 30 %)

* 4. Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahresquartal

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Total: Der Klamme

Die Franzosen haben noch keine Zahlen für das letzte Quartal 2014 vorgelegt, als der Ölpreis weiter abschmierte. Die große Hoffnung liegt in Russland, wo Total 2020 den größten Teil seines Öls fördern will. Sanktionen gefährden aber die Finanzierung. Total braucht Geld, verkauft Töchter und will bis 2017 zwei Milliarden Euro einsparen.

Umsatz**: 60 Mrd. Dollar (-2 %)
Gewinn**: 3,6 Mrd. Dollar (-2 %)

** 3. Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahresquartal

Bild: REUTERS

Rosneft: Der Wackelkandidat

Der staatliche russische Ölriese ist hoch verschuldet. Rosneft leidet unter den Sanktionen des Westens gegen Russland wegen der Ukraine-Krise. Vergangene Woche musste Rosneft-Chef Igor Sechin Präsident Wladimir Putin melden, dass er 2015 die Investitionen um zehn Prozent kürzen wird.

Umsatz**: 37 Mrd. Dollar (-8 %)
Gewinn**: 4,5 Mrd. Dollar (-4 %)

** 3. Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahresquartal

Bild: REUTERS

Royal Dutch Shell: Der Mutige

Europas größter Ölkonzern streicht 40 neue Förderprojekte und kürzt dadurch die Ausgaben um 15 Milliarden Dollar. Shell bleibt ein Unternehmen der Ingenieure und will in diesem Jahr genauso viel in Forschung und Entwicklung investieren wie 2014: insgesamt 35 Milliarden Dollar.

Umsatz*: 92,4 Mrd. Dollar
Gewinn*: 0,60 Mrd. Dollar

* 4. Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahresquartal

Bild: REUTERS