Ölkonzern OMV will sich aus kleinen Ländern zurückziehen

Der Öl- und Gaskonzern OMV sagt kleineren Ländern Adieu: Die Unternehmensspitze befürchtet eine Konsolidierung der Branche und setzt lieber auf sichere Märkte wie Norwegen.

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Eine Plattform des norwegischen Energiekonzerns Statoil in der Nordsee: Die OMV hatte vor etwa zwei Jahren Ölfelder von den Norwegern gekauft. Quelle: dpa

Reuters Der Öl- und Gaskonzern OMV will sich im Zuge seiner Umstrukturierung aus kleineren Märkten zurückziehen. „Parallel zum Ausbau der großen Förderungen wie Norwegen oder Rumänien wird es zu einer Konsolidierung kommen“, sagte der scheidende Konzernchef Gerhard Roiss in einem Interview dem Magazin „Forbes Austria“. Verabschieden wolle sich der Konzern von kleineren Märkten, in denen weniger als 20.000 Fass produziert werden. Konkrete Länder nannte er aber nicht.

Hohe Einbußen verbuchte die OMV zuletzt in Libyen, wo die Ölförderanlagen aufgrund eines Bürgerkrieges still stehen. In Friedenszeiten bezieht der Konzern aus dem nordafrikanischen Land rund 30.000 Fass täglich – rund zehn Prozent seines Öls. Einen Rückzug aus Libyen schloss Roiss stets aus.

Die Verkleinerung des Raffinerie-Geschäfts war nach Ansicht des Managers trotz zuletzt wieder steigender Margen richtig. Der Fokus bleibe auf der Suche und Förderung von Öl und Gas, sagte Roiss. Die wichtigsten Märkte seien Norwegen und Rumänien. In Norwegen hatte die OMV vor etwa zwei Jahren für knapp zwei Milliarden Euro von Statoil Ölfelder gekauft. „Wir produzieren in Norwegen jetzt täglich 40.000 bis 45.000 Fass“, sagte Roiss

Er lenkt noch bis Ende Juni die Geschicke von Österreichs größtem Industriekonzern. Die Nachfolge von Roiss tritt Wintershall -Chef Rainer Seele an.

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