OLT Offshore LNG Uniper könnte Anteil an Gasterminalbetreiber verkaufen

Die frühere Eon-Tochter Uniper möchte einem Bericht zufolge die Beteiligungen am Gasterminalbetreiber OLT verkaufen. Das Geschäft könnte eine halbe Milliarde Euro einbringen. Der Konzern möchte noch mehr abstoßen.

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Die ehemalige Eon-Tochter wurde im vergangenen September an die Börse gebracht. Quelle: dpa

Frankfurt/Mailand Uniper-Chef Klaus Schäfer treibt laut einem Bericht die geplanten Beteiligungsverkäufe des Energiekonzerns voran. Die frühere Eon-Tochter wolle ihren Anteil von rund 48 Prozent an dem italienischen Gasterminalbetreiber OLT Offshore LNG Toscana abstoßen und habe damit die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Paket könne rund 500 Millionen Euro Wert sein.

Mögliche Interessenten seien die australische Bank Macquarie und die Vermögensgesellschaft First State Investments der Commonwealth Bank of Australia. OLT ist auf das Verladen von verflüssigtem Erdgas spezialisiert. Ein Anteil von rund 49 Prozent hält der italienische Energiekonzern Iren, die angedeutet hat, sich womöglich von ihrem Anteil zu trennen. Der Konzern hatte den Wert auf 476 Millionen Euro beziffert. Die genannten Firmen lehnten am Freitag eine Stellungnahme ab.

„Ein Großteil des Geschäfts ist reguliert, daher sollte es eine gesunde Nachfrage geben“, sagte ein Insider. Die Bücher von OLT seien zur Prüfung durch potenzielle Bieter geöffnet worden. Zu einem Abschluss könnte es im ersten Halbjahr kommen. OLT hatte Ende 2013 seinen Betrieb aufgenommen.

Bei verflüssigten Erdgas (LNG) wird Erdgas durch starke Abkühlung im Volumen deutlich verkleinert, so dass es über weite Strecken unabhängig von Pipelines transportiert werden kann. Das Geschäft von OLT hat eine Kapazität von 3,75 Milliarden Kubikmetern - rund vier Prozent des italienischen Jahresbedarfs.

Eon hatte im September die Mehrheit von Uniper an die Börse gebracht und die Papiere den Aktionären ins Depot gelegt. Der Konzern mit seinen Kohle- und Gaskraftwerken und dem Energiehandel hatte in den ersten neun Monaten einen Verlust von 4,2 Milliarden Euro eingefahren. Uniper-Chef Schäfer will die Kosten um 400 Millionen Euro senken und Beteiligungen im Volumen von mindestens zwei Milliarden Euro abstoßen. Zur Disposition steht auch der Minderheitsanteil am brasilianischen Versorger Eneva.

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