Osram Vom Glühbirnenhersteller zum High-Tech-Konzern

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Zukunftsmarkt Asien

Das sind die teuersten Übernahmen des Jahres
AstraZeneca - Pfizer Quelle: REUTERS
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Allergan - Valeant Pharma Quelle: dpa
Lafarge - Holcim Quelle: dpa
SFR - Bouygues Quelle: REUTERS
Forest Laboratories - Actavis Quelle: AP
SFR - Altice Quelle: AP

Dehen macht Druck, denn anders als beim traditionellen Licht dauert ein Entwicklungszyklus in der LED-Technologie nur sechs bis neun Monate statt fünf Jahre.

Gleichzeitig sitzt dem Osram-Chef die Konkurrenz aus Asien im Nacken. Hoch innovative Schwergewichte wie Samsung, LG, Sharp und Toshiba drängen mit Macht ins LED-Geschäft. Nicht leichter wird Dehens Aufgabe durch den kontinuierlichen Preisverfall bei LEDs. Im Schnitt verbilligen sich die Chip-Leuchten jedes Jahr um 20 Prozent. Gut für den Kunden, doch Osram muss ständig nach Wegen suchen, die Kosten weiter zu reduzieren.

Notwendige Reformen

Dehen denkt darum bereits darüber nach, was nach dem Ende des Restrukturierungsprogramms „Push“ kommen könnte. Die stärker als erwarteten Rückgänge im traditionellen Lichtgeschäft machen weitere Schritte nötig. „Der Wandel im Lichtmarkt von den traditionellen zu den halbleiterbasierten Produkten hat sich weiter beschleunigt“, sagt Dehen. Daher werde es auch nach 2014 Restrukturierungen geben, die dann Teil des normalen Geschäftsverlaufs würden. So würden eben auch 2015 die Kapazitäten im traditionellen Lichtgeschäft der Marktentwicklung weiter angepasst. Der Abbau von 8700 Arbeitsplätzen dürfte daher noch nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Die wertvollsten Marken der Welt (Stand: Mai 2014)

Auch in anderen Bereichen sind Dehens Leute ständig auf der Suche nach weiterem Sparpotenzial. In Eichstätt etwa arbeiten die Forscher daran, den Glasanteil an der Leuchte zu verringern. Auch tut Osram sich mit anderen Abnehmern zusammen, um bei Lieferanten von Rohstoffen wie Wolfram, Quarz oder Xenon bessere Preise erzielen zu können. Für die LED-Birne in Privathaushalten hat Osram eine Plattform entwickelt, mit der das Unternehmen viele Varianten zu relativ niedrigen Kosten anbieten kann.

Branchenkenner empfehlen den Deutschen allerdings deutlich radikalere Schritte. „Osram sollte die LED-Chips zukaufen, statt sie selbst herzustellen“, rät etwa Roger Chu, Chefanalyst und LED-Experte beim Branchendienst Trendforce in Taipei. Zudem sollte der Konzern noch viel stärker auf Lösungen mit höherer Wertschöpfung setzen, etwa Spezialbeleuchtungen mit den dazugehörigen Steuerungssystemen.

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