Petrobras Brasiliens Ölkonzern macht Milliardenverlust

Petrobras hat schwer mit Bestechungsvorwürfen zu kämpfen. Druck bekommt der brasilianische Ölkonzern aber auch von anderer Seite. Nach der Meldung der Quartalszahlen bricht der Börsenkurs ein.

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Zentrale des staatlichen Ölriesen in Rio de Janeiro: Petrobras meldet für das vierte Quartal einen hohen Verlust. Quelle: dpa

New York/Sao Paulo Der skandalgeschüttelte brasilianische Energiekonzern Petrobras bekommt den Ölpreisverfall massiv zu spüren. Das staatliche Unternehmen verbuchte nach eigenen Angaben vom Montag im vierten Quartal einen Rekordverlust von 36,9 Millarden Real (etwa 9,1 Milliarden Euro).

Das war ein Anstieg von 48 Prozent zum Vorjahresquartal. Grund seien hohe Abschreibungen auf Ölfelder und andere Vermögenswerte gewesen. Auch schlechte Bewertungen durch Rating-Agenturen und die Abwertung des Real haben demnach zum negativen Ergebnis beigetragen. Im nachbörslichen Handel brach die Petrobras-Aktie knapp sechs Prozent ein.

Der Ölpreis ist seit Mitte 2014 wegen des riesigen Überangebots auf dem Weltmarkt abgestürzt - bis auf unter 30 Dollar pro Fass. Seitdem hat aber eine Erholung bis auf rund 40 Dollar eingesetzt.

Petrobras kämpft sich durch einen Sumpf von Schmiergeldvorwürfen. Unter anderem soll der Ölriese unrechtmäßig Gelder an politische Parteien geschleust haben. Mehrere Ex-Manager wurden festgenommen, die Konzernspitze trat im vergangenen Jahr zurück.

Im Jahr 2014 hatte Petrobras ein Minus von umgerechnet 6,7 Milliarden Euro verzeichnet. Vor dem Ausbruch des Skandals konnte der Konzern 2013 noch einen Gewinn von umgerechnet 7,3 Milliarden Euro erzielen.

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