Peugeot Citroën PSA überrascht mit Umsatzplus

Vor der Übernahme von Opel kann der französische Autobauer PSA Peugeot Citroën seinen Umsatz im ersten Quartal stärker steigern als erwartet – und beweist doch mehrere Schwächen, die einen guten Jahresstart eintrüben.

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Vor der Opel-Übernahme poliert der französische Autobauer seine Bilanz auf und setzt in Nahost und Afrika kräftig Fahrzeuge ab. Quelle: dpa

Paris Marktanteile, so betonte es PSA-Chef Carlos Tavares stets, seien für ihn nicht so wichtig wie ein ordentliches Finanzergebnis. Denn nur das sichere ein nachhaltiges Überleben. Nach dem „Nahtoderlebnis“, wie Tavares die Krisenjahre nennt, hat er die Franzosen auf Effizienz getrimmt. Auch das erste Quartal 2017 von PSA Peugeot Citroën ist Ausdruck dieser neuen Geisteshaltung.

Im ersten Quartal konnte PSA den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro steigern. Damit übertreffen sie die Erwartungen der Analysten erneut. Auch wenn mit den jüngsten Zahlen noch nichts über die Rentabilität gesagt ist, zeigen sie, dass die jüngste Modelloffensive von PSA sich mittlerweile auch in den Zahlen niederschlägt.

Weltweit stieg der Absatz um 4,2 Prozent. Dieses Wachstum geht vor allem auf die Kappe von Peugeot. Neue Modelle wie der 3008 verkaufen sich offenbar besser als vorausgesagt. Insgesamt kommt die Marke weltweit auf ein Absatzplus von 18,1 Prozent. Das wäre sogar ein fantastisches Ergebnis, wenn die Schwestermarken nicht schwächeln würden.

Denn das Jahr ist für Citroën und die neue Premiummarke DS keinesfalls so gut gestartet. Bei Citroën sank der Absatz um satte zehn Prozent, bei der Premiummarke DS sogar um rund 44 Prozent. Die Marke DS, mit der Carlos Tavares insbesondere in China große Hoffnungen verbindet, ist derzeit ein Ladenhüter.

Gerade im wichtigen Europageschäft versucht Tavares trotzdem hohe Preise durchzusetzen. Damit verlieren die Franzosen weiter Marktanteile. Während der europäische Markt in den ersten drei Monaten um satte 8,2 Prozent zulegte, wuchs PSA gerade einmal um 0,1 Prozent. Das liegt vor allem am britischen Geschäft, wo nicht nur die Wechselkurse auf die Bilanz drücken, sondern auch der Absatz um 13 Prozent eingebrochen ist.

Wachstum kommt dagegen vor allem aus den Schwellenländern in Afrika und im Mittleren Osten. Und auch die Autoteilesparte Faurecia rettet Tavares die Bilanz. Der Zulieferer konnte seinen Umsatz im ersten Quartal mit einem Plus von 9,3 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro deutlich stärker steigern als das Autogeschäft.

Und auch die jüngsten Nachrichten aus Frankreich dürften die Opel-Käufer trotz Umsatzplus nicht in Jubelstimmung versetzen. Am Dienstag war bekannt geworden, dass die französische Justiz nun auch gegen PSA ermittelt. Der Verdacht: Manipulation von Dieselmotoren. Diese hatte der Konzern stets bestritten.

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