Die Verkaufserlöse sanken vor allem bei Sandoz, der Generika-Marke von Novartis. Schon bei Abschluss des Geschäftsjahres 2011 konnte der Konzern das absehen. Zwar wuchs das operative Ergebnis von Sandoz noch 2011 um acht Prozent, allerdings wies keine Novartis-Sparte derartige Schwankungen auf, wie Sandoz. Das Unternehmen erklärt das mit der geringen Marktexklusivität, die das Generikageschäft ausmacht. Ist ein Generikum neu auf dem Markt, lässt das nächste Konkurrenzprodukt nicht lange auf sich warten.
Übernahmen in der Branche
Um sich im Generikamarkt zu behaupten, können Zusammenschlüsse helfen, wie sie etwa zwischen dem US-Pharmakonzern Watson und seinem Schweizer Rivalen Actavis wahrscheinlich bevorsteht. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass Watson morgen die Übernahme von Actavis bekanntgeben wolle. Dabei beruft sich Reuters auf eine mit den Plänen vertraute Person. Der Kaufpreis liege voraussichtlich bei rund 4,25 Milliarden Euro.
Seit einigen Jahren findet ein Konzentrationsprozess unter den Herstellern von Medikamentenkopien statt. Watson würde mit Actavis nach Daten des Pharmadaten-Anbieters IMS Health auf die vierte Stelle unter den Top-Konzernen der Branche vorrücken.
Mit seiner neuen Größe könnte das Unternehmen Konkurrenten, wie dem israelischen Konzern Teva und der Novartis-Tochter Sandoz, besser die Stirn bieten. Beide Konzerne hatten ihrerseits in den vergangenen Jahren Milliarden-Übernahmen gestemmt.
Teils können Fusionen aber auch helfen, der Generikabranche zu entfliehen. Das hat laut der Nachrichtenagentur Bloomberg etwa der indische Milliardär Ajay Piramal vor. Er sehe sich derzeit nach Übernahmen um, die es seiner Firma Piramal Healthcare ermöglichen, sich von der Generikaherstellung weg zu bewegen und sich auf die Entwicklung patentgeschützter Medikamente zu konzentrieren.