Frankfurt Nach langem Ringen hat der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck die Übernahme der britischen Spezialchemiefirma AZ Electronic Materials in trockene Tücher gebracht. 81,3 Prozent der AZ-Aktien seien bereits angedient worden, teilte Merck am Freitag mit. Damit sei die Mindestannahmequote von 75 Prozent erreicht worden. Merck strebe nach wie vor an, alle ausstehenden Aktien von AZ zu übernehmen und werde das Angebot an die AZ-Aktionäre daher bis auf Weiteres aufrecht erhalten.
Merck musste lange um die rund zwei Milliarden Euro teure Übernahme zittern. Erst am Mittwoch erhielten die Darmstädter die seit langem ersehnte kartellrechtliche Freigabe durch die chinesischen Wettbewerbshüter. Insgesamt sieben Mal verlängerte Merck die Offerte, die ursprüngliche Mindestannahmequote von 95 Prozent wurde auf 75 Prozent gesenkt.
Die ehemalige Hoechst-Tochter AZ Electronic stellt Chemikalien für integrierte Schaltkreise her, die in Tablets, Smartphones, MP3-Spielern und Spielekonsolen zum Einsatz kommen. Merck hofft durch den Zukauf auf mehr Geschäft mit Elektronikkonzernen wie Samsung oder Sony.