Pharmabranche AbbVie lässt Deal mit Shire endgültig platzen

Der US-Pharmakonzern AbbVie hatte eine Idee zur Steuersenkung: Die Übernahme von Shire sollte den Firmensitz in ein günstigeres Land verlegen. Doch AbbVie bekam kalte Füße - und zahlt nun für den Rückzieher.

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Die Arthritis-Arznei Humira ist das bekannteste Produkt von AbbVie. Das Unternehmen sagte seine Fusion mit Shire ab. Quelle: ap

New York Der US-Pharmakonzern AbbVie hat die 55 Milliarden Dollar schwere Übernahme des irischen Rivalen Shire endgültig zu den Akten gelegt. Über die Absage bestehe mit Shire Einvernehmen, wie AbbVie am Montag mitteilte.

Demnach zahlt AbbVie eine saftige Entschädigung für das Platzen des Deals: Das an der Londoner Börse gelistete Shire erhält eine Abfindung von 1,64 Milliarden Dollar (1,29 Milliarden Euro).

Nach mehreren abgelehnten Übernahmeofferten von AbbVie war erst im Juli ein Deal zustande gekommen. Doch der AbbVie-Verwaltungsrat versagte dem Vorhaben vergangene Woche seine Unterstützung. Der Konzern hatte seinen Aktionären empfohlen, gegen die Übernahme zu stimmen.

Für den Konzern aus Chicago waren Steuern ein wesentlicher Grund für den Milliardenkauf. Er plante, im Zuge der Übernahme den Firmensitz auf die britische Kanalinsel Jersey zu verlegen. Das Unternehmen wollte so seine Steuerquote auf 13 von 22 Prozent drücken.

Doch die Kritik an einer solchen Steuerflucht wurde in den USA immer lauter geworden. Schließlich erließ die US-Regierung im September Maßnahmen, um Unternehmen eine Verlagerung des Firmensitzes aus Steuergründen zu erschweren.

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