Pharmakonzern Bayer-Krebsmittel punktet

Erhebliche Vorteile für die Patienten – das bescheinigt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen einem neuen Medikament von Bayer. Der Pharmakonzern setzt große Hoffnungen in „Xofigo “.

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Rauch steigt über dem Werksgelände der Bayer AG in Leverkusen auf: Der Pharmakonzern bekommt gute Testergebnisse für sein Krebsmedikament Xofigo. Quelle: dpa

Frankfurt Der Arzneimittelhersteller Bayer hat mit seinem neuen Hoffnungsträger Xofigo gegen Krebs in einer wichtigen Nutzenprüfung gut abgeschnitten. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bescheinigte dem Leverkusener Konzern am Dienstag, das eine Behandlung mit dem Prostatakrebsmittel einigen Patienten erheblich Vorteile bringe.

Patienten unter 65 Jahren hätten einen deutlichen Zusatznutzen, wenn sie zu einer Schmerztherapie und weiteren Mitteln zusätzlich noch das Bayer-Präparat erhielten. Xofigo ist einer der Hoffnungsträger des Konzerns und soll Bayer einmal zu Einnahmen von mehr als einer Milliarde Euro im Jahr verhelfen.

Die Nutzenbewertungen des Instituts haben erheblichen Einfluss auf die Erstattungspreise der gesetzlichen Kassen. Denn auf Grundlage der IQWiG-Bewertung fällt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) sein Urteil über die Vorteile für Patienten. Fällt ein Präparat hierbei durch, darf der Erstattungspreis nur im Rahmen vergleichbarer älterer Medikamente liegen und diese sind meist erheblich günstiger. Seit 2011 müssen alle neu zugelassenen Arzneien diese Nutzenprüfung durchlaufen.

Das IQWiG bemängelte in seinem Prüfbericht allerdings, dass Bayer keine Daten dazu geliefert habe, wie gut Xofigo im Vergleich mit dem inzwischen patentfreien Standard-Chemotherapiemittel Docetaxel abschneide. Ein höherer Nutzen von Xofigo sei für diesen Vergleich daher nicht belegt.

Das Krebsmedikament Xofigo gibt radioaktive Alphastrahlung ab und soll so gezielt gegen Krebszellen in den Knochen bei Patienten mit Prostatakrebs wirken. Bayer hatte im Februar die 2,1 Milliarden Euro schwere Übernahme der norwegischen Pharmafirma Algeta perfekt gemacht und sich so die volle Kontrolle über das Medikament gesichert. Mit der Übernahme der Firma aus Oslo kann Bayer künftig alle Einnahmen aus dem Verkauf des Mittels für sich verbuchen.

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