Pharmakonzern Boehringer mit Gewinnplus

Der zweitgrößte deutscher Pharmahersteller Boehringer-Ingelheim zeigt sich mit der Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr zufrieden. Allerdings blieben Wachstumsimpulse für das laufende Jahr aus.

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Firmenzentrale in Ingelheim am Rhein. Quelle: dpa

Ingelheim Einsparungen und gute Geschäfte mit dem Schlaganfallmittel Pradaxa haben den Gewinn des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim im vergangenen Jahr in die Höhe getrieben. Deutschlands zweitgrößter Arzneimittelhersteller nach Bayer baute seinen Betriebsgewinn im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 2,11 Milliarden Euro aus, wie das Familienunternehmen aus Ingelheim bei Mainz am Dienstag mitteilte.

„Wir können sagen, dass Boehringer Ingelheim das Jahr 2013 trotz Sondereffekten und der Belastung durch die Entwicklung der Währungskurse gut bewältigt hat“, erklärte Konzernchef Andreas Barner. Der Konzern bekam vor allem den Kursrückgang beim Dollar sowie beim japanischen Yen zu spüren. Der Konzernumsatz sank deshalb um vier Prozent auf 14,07 Milliarden Euro.

Zum laufenden Jahr äußerte sich Konzernchef Barner vorsichtig: Das Marktumfeld werde nicht einfacher werden - große Wachstumsimpulse seien für die Pharmabranche nicht zu erwarten. Dennoch strebe das Unternehmen an, 2014 den Betriebsgewinn leicht zu erhöhen. Den Umsatz erwartet der Arzneimittelhersteller auch wegen ablaufender Patente auf Vorjahresniveau.

Boehringer hatte 2013 in den USA mit Produktionsproblemen im US-Werk Bedford zu kämpfen. Der Konzern entschied sich schließlich, den Standort zu schließen. Dazu kam, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA Verbesserungen bei der Qualitätssicherung im Stammwerk Ingelheim einforderte. Insgesamt drückten Sonderlasten von mehr als 500 Millionen Euro das Ergebnis. Sparanstrengungen und ein Umbau von Produktionsprozessen konnten dies aber mehr als wettmachen. Seine operative Rendite steigerte der Pharmakonzern auf 15 Prozent von 12,6 Prozent im Jahr 2012. Der Jahresüberschuss nahm um sieben Prozent auf 1,32 Milliarden Euro zu.

Das Unternehmen, das auch im Geschäft mit Tierarzneien und frei verkäuflichen Präparaten und Gesundheitsmitteln tätig ist, erzielte im vergangenen Jahr 77 Prozent seiner Umsätze mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Umsatzstärkstes Präparat war das Raucherlunge-Medikament Spiriva, dessen Erlöse allerdings mit 3,55 Milliarden Euro stagnierten. Wachstumstreiber war das Schlaganfallmittel Pradaxa, den Umsatz mit diesem Präparat baute Boehringer um 8,8 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro aus. Mit dem Markstart des Lungenkrebsmittels Gilotrif in den USA stieg der Konzern zudem 2013 in das Geschäft mit Krebspräparaten ein - nach Diabetes das zweite neue Therapiefeld für den Konzern.

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