Pharmakonzern Merck will nach AZ-Übernahme weitere Zukäufe

Merck hält nach seinem jüngsten Zukauf Ausschau nach weiteren Unternehmen. Der Pharma- und Chemiekonzern aus Darmstadt sieht nach einer Verschlankung und Effizienzsteigerung die Gunst der Stunde.

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Das Gelände des Pharma- und Chemiekonzerns Merck in Darmstadt: Das Unternehmen setzt seinen Sparkurs weiter fort. Quelle: dpa

Frankfurt Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck will erneut auf Einkaufstour gehen. Mit der erst kürzlich erfolgten Übernahme des britischen Herstellers AZ Electronic seien die Wachstumspläne noch nicht beendet, sagte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Karl-Ludwig Kley, am Freitag bei der Hauptversammlung in Frankfurt: „Merck ist ein finanziell kerngesundes Unternehmen. Wir können uns Investitionen und Akquisitionen leisten.“

Man sei durch Umbauprogramme schlanker und effizienter geworden und in der Lage, Schulden schnell zurückzuzahlen. Diese Möglichkeiten sollten genutzt werden. Der Kurs der Merck-Aktie legte minimal zu.

Für AZ Electronic hatten die Darmstädter umgerechnet rund 1,9 Milliarden Euro geboten. Merck will so das lukrative Geschäft mit Produkten für die Elektronikindustrie ausbauen. Zuletzt war 2010 der US-Laborspezialist Millipore für 7,2 Milliarden Dollar übernommen worden. Der Merck-Umsatz lag 2013 wie schon 2012 bei rund 10,7 Milliarden Euro.

Für das laufende Jahr zeigte sich Kley aufgrund erwarteter negativer Wechselkurseffekte vorsichtig. Der Umsatz werde vermutlich stabil bleiben - ebenso das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie Sondereinflüssen. 2013 betrug es rund 3,3 Milliarden Euro. Die Prognose enthält aber noch keine Effekte aus der Übernahme von AZ Electronic. Genauere Aussagen hierzu will Kley am 15. Mai bei der Vorstellung der Zahlen aus dem ersten Quartal machen.

Die Hauptversammlung stimmte erneut einer Erhöhung der Dividende zu. Für 2013 gibt es pro Aktie 1,90 Euro, 20 Cent mehr als im Jahr davor. Die Papiere werden zudem im Verhältnis 2:1 neu eingeteilt. Merck will damit attraktiver für Privatanleger werden. Die Zahl der Mitarbeiter sank zum Ende des vergangenen Jahres weltweit um 693 auf 38 154.

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