Pharmakonzern Novartis Entscheidung über Zukunft der Augenheilsparte verschoben

Novartis hat die Entscheidung über die Zukunft der Augenheilsparte Alcon vertagt. Eine Entscheidung sei vor dem ersten Halbjahr 2019 nicht wahrscheinlich, teilte der Schweizer Pharmakonzern mit.

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Novartis verschiebt die Entscheidung über die Zukunft der Augenheilsparte Quelle: REUTERS

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will seine mit Ertragsproblemen kämpfende Augenheilsparte Alcon noch mindestens bis 2019 behalten. Zugleich signalisierte der Arzneimittelhersteller aus Basel, dass Alcon als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden könnte. "Was wir derzeit erwägen würden, wäre eine separate Börsennotiz", sagte Konzernchef Joseph Jimenez am Dienstag. "Ein selbstständiges Unternehmen mit einer eigenen Börsennotiz und die Aktien würden an die Novartis-Aktionäre ausgegeben." Die Anleger waren von den Plänen offenbar nicht begeistert: Die Aktien verloren zu Handelsbeginn 1,5 Prozent auf 83,85 Euro.

Novartis knüpft eine Verselbstständigung von Alcon allerdings an Bedingungen: "Die Schlüsselkriterien für eine endgültige Entscheidung und den zeitlichen Ablauf sind von anhaltenden Umsatzsteigerungen und Margenverbesserungen bei Alcon über einen Zeitraum von mehreren Quartalen abhängig, so dass eine mögliche Transaktion nicht vor dem ersten Halbjahr 2019 wahrscheinlich ist", erklärte der Konzern. Alcon solle den Umsatz entsprechend oder auch stärker als der Markt steigern und eine Rentabilität zumindest auf Branchenniveau erzielen.

Novartis hatte das Augenheilgeschäft einst für mehr als 50 Milliarden Dollar gekauft, doch der Hoffnungsträger konnte die Erwartungen nie ganz erfüllen. Anfang 2017 stellte Novartis die Sparte zur Disposition. Doch im dritten Quartal zeigte die Sanierung bei Alcon Wirkung: Der Umsatz wuchs währungsbereinigt um sieben Prozent auf 1,53 Milliarden Dollar und der um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsgewinn schoss 23 Prozent auf 238 Millionen Dollar nach oben.

Der Novartis-Konzern insgesamt steigerte den Konzernumsatz im Zeitraum Juli bis September währungsbereinigt um zwei Prozent auf 12,41 Milliarden Dollar. Der bereinigte operative Gewinn lag mit 3,38 Milliarden Dollar etwas höher als im Vorjahresquartal. Novartis schnitt damit besser ab als Analysten erwartet hatten. Der Nettogewinn kletterte um sieben Prozent auf 2,08 Milliarden Dollar. Mit den Quartalszahlen sieht sich Novartis auf Kurs zu seinen Jahreszielen - einen weitgehend stagnierenden Umsatz sowie einen etwa stabilen oder um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag sinkenden bereinigten Betriebsgewinn. Die Vorgaben gelten unter Ausschluss von Wechselkurseffekten. Die Rückkehr zu Wachstum stellte Jimenez erneut für das kommende Jahr in Aussicht.

Während sich das dominierende Geschäft mit den verschreibungspflichtigen Medikamenten und Alcon im dritten Quartal wie geplant entwickelten, hinkte die Generika-Geschäft Sandoz den Zielen hinterher. Novartis nahm die Umsatzprognose für die Sparte zurück. Die Verkaufserlöse dürften dieses Jahr stagnieren oder leicht zurückgehen, hieß es, nachdem bislang ein zumindest stabiler Umsatz in Aussicht gestellt wurde. Vor allem in den USA bekommt Sandoz den Preisdruck zu spüren und dieser dürfte weiter anhalten, wie Konzernchef Jimenez sagte.

         

 

   

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