Pipeline-Projekt BASF spricht von guter Zusammenarbeit mit Gazprom

BASF wirbt für eine Fortsetzung des Gaspipeline Projekts mit Russland. Der Chemie-Konzern verwies auf die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Anbieter Gazprom. Putin warnte derweil die EU vor „extremen Maßnahmen“.

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Haben sich 30 Jahre lang „jeden einzelnen Tag“ an ihre Verpflichtungen gehalten: BASF betont seine gute Zusammenarbeit mit dem russischen Gaskonzern Gazprom. Der Chemiekonzern macht sich stark dafür, dass die EU weiterhin in das Pipeline-Projekt „South Stream“ investiert. Quelle: dpa

Brüssel Der deutsche Chemieriese BASF hat sich trotz der Spannungen zwischen der Regierung in Moskau und dem Westen für das russische Gaspipeline-Projekt South Stream ausgesprochen. Dem Konzern sei bewusst, dass es in der EU-Kommission Stimmen gebe, die dafür plädierten, die Investition zu überdenken, sagte der Leiter des BASF-Büros in Brüssel, Wolfgang Weber, am Donnerstag. BASF halte dies jedoch für „keine gute Idee“. Weber verwies auf eine mehr als 30-jährige Erfahrung mit dem staatlichen russischen Gaskonzern Gazprom. Die Russen hätten sich „jeden einzelnen Tag“ an ihre vertraglichen Verpflichtungen gehalten.

Angesichts des russischen Agierens in der Ukraine-Krise sind in Europa Forderungen laut geworden, die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren. Rund ein Drittel der Gasimporte in Europa stammt aus Russland. Etwa 50 Prozent davon werden durch die Ukraine gepumpt. Die Europäische Kommission hat die Gespräche über South Stream ausgesetzt. Die Pipeline soll gegen Ende dieses Jahrzehnts an der Ukraine vorbei über das Schwarze Meer nach Bulgarien und von dort weiter in die EU russisches Gas leiten. BASF ist über seine Tochter Wintershall und ein Gemeinschaftsunternehmen mit Gazprom an South Stream beteiligt.

Am Donnerstag warnte der russische Präsident Wladimir Putin den Westen erstmals in der Ukraine-Krise vor Einschränkungen der Erdgaslieferungen. In einem Reuters vorliegenden Brief an 18 europäische Regierungen kündigte er an, dass die Lieferungen an die Ukraine wegen hoher Zahlungsrückstände mit sofortiger Wirkung auf Vorkasse umgestellt würden. Er sei sich bewusst, das dies eine „extreme Maßnahme“ sei. Denn es bestehe das Risiko, dass die Ukraine für den Herbst und Winter nicht mehr ausreichend Gas erhalten könne. Zudem könnte es sein, dass die Ukraine deshalb Gas abzapfen werde, das eigentlich für die westeuropäischen Kunden vorgesehen sei. Die Ukraine deckt rund die Hälfte ihres Erdgasbedarfs mit russischen Importen.

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