In der „schwersten politischen Krise seit dem Mauerfall“ könne „jedes Gespräch dazu beitragen, die Konflikte zu entschärfen“, sagte Matthias Platzeck (SPD) der WirtschaftsWoche. Kaesers Besuch sei „kein Störmanöver, sondern ein konstruktiver Beitrag zur Entspannung“.
In der Bundesregierung sieht man die Reise und das Auftreten von Siemens-Chef Joe Kaesers skeptisch. In Kanzleramt und Wirtschaftsministerium richtet sich die Kritik auf die Naivität, „sich in Putins Propagandamaschinerie einspannen zu lassen. Da sollte man sensibler sein.“ Ohne die aktuelle Krim-Krise hätte Kaeser keine Liveübertragung im russischen Fernsehen bekommen. Angesichts des Handelsvolumens „muss man den Russen nicht so in den Hintern kriechen“. Die Bundesregierung habe aber kein Interesse, Gespräche und Geschäfte mit Russland einzuschränken.