PSA und GM Opel-Verkauf soll Montag besiegelt werden

Die Verhandlungen über die Zukunft von Opel stehen vor dem Abschluss: Am Montag will der Aufsichtsrat von Peugeot nach Handelsblatt-Informationen die Übernahme des deutschen Autobauers genehmigen.

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Der Deal soll am Montag verkündet werden. Quelle: Reuters

Paris/Rüsselsheim Der Verkauf von Opel-Vauxhall durch General Motors an Peugeot-Citroën (PSA) soll am Montag vereinbart werden. Der Aufsichtsrat von PSA treffe sich am Montag, um den Kauf zu genehmigen, sagten französische politische Kreise dem Handelsblatt. Eigentlich hätte die Operation bereits am heutigen Freitag abgeschlossen werden sollen, doch seien die Verhandlungspartner nicht fertig geworden. Der Montag sei nun sicher. Der französische Staat ist mit rund 14 Prozent an PSA beteiligt, die Regierung ist im Aufsichtsrat vertreten. Im Umfeld des Opel-Aufsichtsrats wurde bestätigt, dass Montag der Stichtag sei.

PSA will mit Opel in den Besitz einer deutschen Marke gelangen, was Käuferschichten erschließen kann, die nicht für französische Marken zu haben sind. Die Verhandlungen sind sehr komplex, weil es nicht nur um finanzielle Fragen wie den Kaufpreis und die Behandlung der Pensionsverpflichtungen von Opel und Vauxhall geht. PSA und GM müssen sich auch darüber einigen, zu welchen Konditionen Opel die GM-Patente weiter nutzen darf, die für die laufenden Modelle notwendig sind.

PSA-Chef Carlos Tavares und GM-Chefin Mary Barra müssen sich auch über die Marktabgrenzung verständigen. Tavares will in absehbarer Zukunft auf den US-Markt, GM hat es Opel aber bislang verboten, dort aufzutreten. Geklärt werden muss auch, ob und unter welchen Bedingungen Opel in Asien antreten darf – und dort in Konkurrenz zu GM tritt.

PSA hat in Europa einen Marktanteil von rund zehn Prozent, Opel kommt auf 6,6 Prozent. Die neue Gruppe würde deutlich am Konkurrenten Renault vorbeiziehen und hätte vier Marken im Angebot: Peugeot, Citroën, DS und Opel. Tavares hatte nach der Vorstellung der PSA-Resultate im Februar erläutert, dass ihn sowohl die Marke Opel als auch die Möglichkeit interessiere, stärker auf den wichtigen deutschen Markt zu kommen.

In Rüsselsheim tagte am Freitag die turnusmäßige Opel-Betriebsversammlung, die schon seit einigen Wochen geplant war. Firmenchef Karl-Thomas Neumann betonte die Chancen des Deals. Über Details könne er noch nicht sprechen, da noch kein unterschriftsreifer Vertrag vorliege. Nach einer Dreiviertelstunde wurde die Sitzung unterbrochen. Ein formaler Akt, um am Montag erneut tagen zu können. Dann dürfte klar sein wie der Verkauf ablaufen soll.

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