RepRisk Index: Die zehn umstrittensten Unternehmen der Welt

Platz 10 – Neiman Marcus Group:
Auf Platz zehn des diesjährigen RepRisk Index (RRI) befindet sich die US-amerikanische Nobelkaufhauskette Neiman Marcus. Das Unternehmen machte bereits Anfang 2014 mit Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam. Damals legte es offen, dass es Opfer eines groß angelegten Hacker-Angriffs während des Weihnachtsgeschäfts geworden sei. Dabei wurden die Daten von 40 Millionen Kreditkarten, Postadressen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen erbeutet. Das Unternehmen äußerte sich erst, nachdem sich Missbrauchs-Fälle mit bei Neiman Marcus genutzten Kreditkarten gehäuft hatten.
Weitere Aufmerksamkeit erlangte die Kaufhauskette, weil sie Teppiche verkaufte, die nach Informationen des FXB Center for Health and Human Rights der Harvard University von indischen Unternehmen gefertigt wurden, die Kinderarbeiter beschäftigten. Diese arbeiteten laut dem Report zum Teil zwölf Stunden täglich für nicht einmal zwei US-Dollar am Tag.

Quelle: RepRisk-Index

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Platz 9 – KT ENS:
Das südkoreanische Telekommunikationsunternehmen KT ENS wurde 2014 mit einer ganzen Reihe von Betrugsfällen konfrontiert. Schon zu Beginn des Jahres hatte der koreanische Financial Supervisory Service (FSS) einen 278 Millionen US-Dollar Kreditkartenbetrug aufgedeckt.
Zudem kam heraus, dass einer der Manager des Unternehmens von Mai 2008 bis 2014 Kredite im Wert von 1,6 Milliarden US-Dollar von 16 Banken in Südkorea mit gefälschten Dokumenten erschlichen hatte. Dafür wurde er und ein weiterer Manager für 17 beziehungsweise 20 Jahre inhaftiert.

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Platz 8 – General Motors:
Im vergangenen Jahr musste General Motors über 30 Millionen Fahrzeuge zurückrufen. Allein im Februar waren 2,4 Millionen wegen einer defekten Zündung, die mit 36 Todesfällen in Verbindung gebracht wurde. Das Problem war allerdings schon zehn Jahre vorher von General Motors erkannt worden.
Auch bei 7.600 Polizeifahrzeugen von General Motors trat das Problem auf. 48 US-Staatsanwälte ermittelten daraufhin wegen des Zündungs-Problems und verklagten das Unternehmen wegen vorsätzlicher Verschleierung von Sicherheitsrisiken seiner Fahrzeuge.
Weitere Negativschlagzeilen erntete der Autobauer für seine Kooperation mit dem kolumbianischen Arbeitsministerium. Demnach habe es zugelassen, dass General Motors systematisch die Rechte von Mitarbeitern dort außer Kraft setzte und sie unter widrigen Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen arbeiten ließ.

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Platz 7– Dongguan Shinyang Electronics:
Das chinesische Unternehmen produziert Teile für die Smartphones von Samsung. Ein Journalist hatte sich als Angestellter in das Unternehmen eingeschlichen und herausgefunden, dass Kindearbeiter zwischen 14 und 15 Jahren eingesetzt wurden.  Sie arbeiteten elf Stunden während der Nachtschicht und erhielten dafür ein Drittel des herkömmlichen Lohns.
Zudem wurden den regulären Angestellten Sicherheitstrainings vorenthalten – obwohl sie mit gefährlichen Chemikalien arbeiteten. Auch Schutzkleidung wurde ihnen nicht zur Verfügung gestellt. Dafür durften sie bis zu 120 Überstunden im Monat abreißen – was mehr als dem dreifachen des legalen Wertes in China entspricht. Der liegt bei 36 Überstunden.

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Platz 6 – Fifa:
Im Vorjahr belegte die Fifa noch den unrühmlichen Rang eins im RepRisk-Ranking. Die Weltmeisterschaft in Brasilien bewies nur noch einmal, warum: Illegale Tickets, die von hochrangigen Fifa-Funktionären in Umlauf gebracht wurden, Kosten, die explodierten und sklavenähnliche Arbeitsbedingungen beim Bau von brasilianischen Stadien, die zum Tot von drei Menschen führten, sorgten für Schlagzeilen.
Auch die Weltmeisterschaft in Katar steht im Fokus der Kritik. Neben Korruptionsvorwürfen sind vor allem die unmenschlichen Arbeitsbedingungen bei Temperaturen um die 50 Grad Celsius problematisch. So gab es Arbeitsunfälle, Herzattacken und Suizide. Bis dato wird die Zahl der toten Arbeiter auf 1200 geschätzt. Bis 2022 könnte die Zahl auf über 4000 ansteigen.

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Platz 5 – Uber:
In Indien soll Anfang Dezember vergangenen Jahres ein Uber-Fahrer eine 26-jährige Passagierin vergewaltigt haben. Uber, das sich selbst als sichere Alternative zum Taxi bewirbt, wurde daraufhin vorgeworfen, Kunden bewusst zu täuschen. Zudem sei Uber daran gescheitert, den Hintergrund seiner Fahrer zu checken.
Auch in Amerika gab es mehrere Übergriffe in Boston, San Francisco, Florida und Chicago. Zudem haben Gerichte in San Francisco und Los Angeles Klagen gegen Uber angestrengt, weil die Hintergrund-Checks der Fahrer nicht annährend so ausführlich waren, wie Uber es seinen Kunden versprach – nicht einmal Fingerabdrücke wurden gespeichert.

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Platz 4 – Zhongrong Metal Products
Die Explosion einer chinesischen Metallfabrik von Zhongrong Metal Products erregte weltweit Aufmerksamkeit. Insgesamt 146 Arbeiter wurden getötet, knapp 200 weitere verletzt. Ursache war eine Staubexplosion an einer Polierstation für Radnaben. Sicherheitsvorschriften seien nicht eingehalten worden. Infolge des Unglücks wurden fünf Manager von Zhongrong Metal Products festgenommen.
Zudem machte das Unternehmen mit menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen auf sich aufmerksam. So hätten die Angestellten mindestens zwölf Stunden am Tag arbeiten müssen.

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Platz 3 – Chang Guann Company:
Einen der größten Lebensmittelskandale der vergangenen Jahre hat die in Taiwan ansässige Chang Guann Company zu verantworten. Das Unternehmen stellte Speiseöl her – allerdings nutzte es für die Produktion Küchenabfälle, Altöl und Nebenprodukte der Lederindustrie. In über 900 Restaurants in Taiwan wurden Öle aus der Produktion der Chang Guann Company gefunden.
Auch größere Lebensmittelketten in Hong Kong wie 7-Eleven oder Starbucks waren betroffen – ihre Lieferanten bezogen Öl von der Chang Guann Company. Im September wurde der CEO des Unternehmens verhaftet und die Konten der Firma eingefroren.

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Platz 2 – Takata Corp:
Für mehrere Millionen Rückrufe von Toyota, Honda, Mazda, Nissan, Ford und BMW war ein einziger japanischer Autoteile-Hersteller verantwortlich: Takata. Das Unternehmen hatte defekte Airbags hergestellt und vertrieben. Sie könnten wegen mangelhafter Verarbeitung platzen. Ursache für den Defekt war der hohe Druck auf die Fabrikarbeiter, gewisse Margen zu erreichen.
Schon 2004 hatte Takata bei Tests herausgefunden, dass die Airbags defekt waren – allerdings hat das Unternehmen die Testergebnisse vernichtet und bis 2008 mit den ersten Rückrufen gewartet. Bis dahin wurden fünf Tote und zahlreiche teils schwere Verletzungen mit den defekten Airbags in Verbindung gebracht.

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Platz 1 – Chonhaejin Marine Company:
Am 16. April 2014 wurde Südkorea von einem der größten Schiffsunglücke seiner Geschichte getroffen. Vor der Südwestküste von Südkorea ging die Fähre „Sewol“ mit 476 Menschen an Bord unter. Insgesamt kamen dabei über 300 von ihnen ums Leben.
Wenige Tage nach dem Unglück wurde bekannt, dass der Kapitän wie die Crew des Schiffs geflohen waren, ohne den Passagieren Evakuierungsinstruktionen zu geben.
Gegen den Eigentümer der Fähre, Yoo, wurde ermittelt. Dabei wurde ans Licht gebracht, dass das Unternehmen Sicherheitstests fälschte und die Fähre ständig überladen hatte – am Tag des Unglücks hatte sie zwei Mal so viel Fracht an Bord, wie erlaubt. Schon 2008 hatte ein früherer Kapitän das Unternehmen darauf aufmerksam gemacht; das ignorierte die Warnung.
Der Kapitän wurde im November zu 36 Jahren Haft verurteilt. Andere Crew-Mitglieder erhielten 20 Jahre. Der CEO des Unternehmens beging Suizid und entzog sich so seiner zehn-jährigen Haftstrafe.

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