Die besten Zielfernrohre für die härtesten Einsätze von Elitesoldaten produziert offenbar ein kleines hessisches Familienunternehmen. Die Firma Schmidt & Bender rüstet in den nächsten Jahren Scharfschützen mehrerer Armeen in Krisengebieten aus. Der größte Auftrag kommt aus Washington. US-Verteidigungsminister Leon Panetta bestellte für seine Spezialeinheiten mehrere Tausend Zielfernrohre. Für umgerechnet 25 Millionen Euro liefert Schmidt & Bender seine Superoptik an Panettas Scharfschützen in Army, Air Force, Navy und dem Marine Corps.
Der Auftrag reicht für das Familienunternehmen mit seinen 80 Beschäftigten bis ins Jahr 2016. Die Amerikaner haben sich dabei für das Spitzenmodell 5-25 x 56 PMII entschieden. Stückpreis: rund 3000 Euro. Mit diesen Fernrohren lassen sich Ziele in bis 1500 Meter Entfernung zentimetergenau ins Visier nehmen. Besonderen Wert legte das US-Verteidigungsministerium in der Ausschreibung darauf, dass die Zielfernrohre auch unter extremen Bedingungen einsetzbar sind - in der Wüste, der Arktis, im Dschungel und sogar unter Wasser.
Auch Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière setzt bei der Aufrüstung seiner Scharfschützen in Afghanistan auf die hessische Technik. Für die neuen Präzisionsgewehre vom Typ Heckler & Koch DMR 762, die bis Mitte 2012 an die Truppe geliefert werden sollen (WirtschaftsWoche 43/2011), wählte er allerdings eine Version, die rund 200 bis 300 Euro weniger kostet als die seines US-Kollegen. Das Fernrohr S&B 3-20 x 50 PMII ist für Distanzen bis 1200 Meter ausgelegt.
