Rüstung Was folgt auf den "Leopard 2"-Kampfpanzer?

Die Nutzungsdauer des "Leopard 2"-Panzers endet in 15 Jahren. Das Verteidigungsministerium macht sich nun Gedanken darum, ob es das alte Modell modernisieren oder einen gänzlich neuen Kampfpanzer entwickeln wird.

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Leopard 2-Kampfpanzer Quelle: dpa

Das Verteidigungsministerium lässt Konzepte für einen moderneren Kampfpanzer prüfen, der den "Leopard 2" ablösen soll. Die Nutzungsdauer des aktuellen Modells ende um das Jahr 2030, erklärte Staatssekretär Markus Grübel in einem Schreiben an den Wehrausschuss des Bundestags, das Reuters vorliegt. Daher müsse untersucht werden, wie die Fähigkeit erhalten werden könne.

"Dazu wurden bereits im Rahmen einer deutsch-französischen Kooperation Fähigkeitsforderungen an ein Nachfolgesystem hergeleitet und abgestimmt", heißt es in dem Schreiben. Darauf aufbauend sollten bis 2018 in gemeinsamen Studien unter Beteiligung der deutschen Industrie Technik und Konzepte untersucht werden.

Unklar ist, ob dies die Entwicklung eines völlig neuen Kampfpanzers bedeutet. Denkbar wären auch eine Verlängerung der Lebenszeit des "Leopard 2" oder eine grundlegende Modernisierung auf der Basis des alten Modells. Hersteller des Panzers ist der Konzern Krauss-Maffei Wegmann, der voraussichtlich im Juli seinen Zusammenschluss mit dem französischen Unternehmen Nexter besiegeln will. "Es gibt bei diesem Thema keine neue Entscheidung oder gar einen 'Startschuss für einen Kampfpanzer Leopard 3'", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Kritik kam von den Grünen. "Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen macht hier den zweiten Schritt vor dem ersten", bemängelte der Haushaltsexperte Tobias Lindner. "Es ist schon äußerst befremdlich, wenn Studien für neue Panzer beauftragt werden, während Obergrenzen für Hauptwaffensysteme in der Diskussion stehen und die zukünftigen Aufgaben der Bundeswehr im Prozess um ein neues Weißbuch erst noch festgelegt werden sollen."

Braucht die Bundeswehr mehr Geld?

Von der Leyen hatte als Reaktion auf den Konflikt mit Russland eine Verstärkung der Panzertruppe angekündigt. Die Zahl der Kampfpanzer soll auf 328 aufgestockt werden, gut 100 mehr als in der ursprünglichen Planung vorgesehen. Die Wehrexperten der Koalition forderten darüber hinaus im Oktober ein Entwicklungsprogramm für einen "Leopard 3" und begründeten dies mit der veränderten Sicherheitslage.

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