RWE-Tochter wagt Prognose Innogy soll Großteil des Konzern-Ergebnisses beisteuern

RWE hat erstmals eine Prognose seiner „grünen“ Tochtergesellschaft Innogy abgegeben. Deren Sparten machen 2016 zwar weniger Gewinn als im Vorjahr – aber mehr als das alte Geschäft mit Kohle- und Gaskraftwerken abwirft.

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Die neue Gesellschaft für erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb heißt Innogy – und hat wohl rosige Aussichten. Quelle: dpa

Ende des Jahres will RWE die neue Tochter Innogy an die Börse bringen. Am Montag hat der Energiekonzern den potenziellen Investoren ein gutes Kaufargument geliefert: Die Ergebnisprognosen für die kommenden zwei Jahre – und die sind deutlich besser als die des Mutterkonzerns.

Der RWE-Vorstand erwartet für das neue Unternehmen, indem der Konzern die Geschäftsbereiche Netz & Infrastruktur, Vertrieb sowie Erneuerbare Energien gebündelt hat, für das laufenden Jahr ein Ergebnis vor Finanzierungskosten, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in der Bandbreite von 4,1 bis 4,4 Milliarden Euro. Das ist zwar etwas weniger als die 4,5 Milliarden Euro, die die Sparten 2015 erwirtschaftet hatten.

Innogy wird aber den größten Teil des Konzern-Ergebnisses beisteuern. Insgesamt rechnet RWE Für 2016 mit einem Ebitda von 5,2 bis 5,5 Milliarden Euro. Darin sind dann auch die Erträge der beiden Sparten enthalten, die die RWE AG auch künftig noch operativ führen wird: Die konventionelle Stromproduktion und den Energiegroßhandel.

RWE-Chef Peter Terium hatte Ende 2015 mit der Ankündigung überrascht, den Energiekonzern aufzuspalten. Er reagiert damit auf die Energiewende und die Probleme im bisherigen Kerngeschäft, dem Betrieb der Gas- und Kohlekraftwerke. Dort sind die Erträge dramatisch eingebrochen, weil die Kraftwerke durch Wind- und Solarenergie aus dem Markt gedrängt werden.

Durch die Abspaltung des Zukunftsgeschäfts, die bereits im April operativ vollzogen wurde, will Terium neue Kräfte freisetzen und Kapital generieren. In einem ersten Schritt ist eine Kapitalerhöhung bei Innogy von zehn Prozent geplant. Parallel könnte der Konzern aber auch eigene Anteile an dem Unternehmen abgeben. Aktuell führt Terium beide Teile, nach dem Börsengang will er sich auf die Führung von Innogy konzentrieren.

Die größten Erträge erzielt Innogy mit dem Betrieb der Strom- und Gasnetze. Darauf werden den Prognosen zufolge voraussichtlich 2,5 bis 2,7 Milliarden Euro (vergleichbar 2015: 2,9 Milliarden Euro) entfallen. Das Segment Vertrieb soll 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro (2015: 1,0 Milliarden Euro) beisteuern und das Segment Erneuerbare Energien 0,6 bis 0,8 Milliarden Euro (2015: 0,8 Mrd. Euro). Im Geschäftsjahr 2017 sollen die Ergebnisse bei Innogy anziehen. Dann wird mit einem Ebitda von 4,3 bis 4,7 Milliarden Euro gerechnet.

Innogy kommt auf einen Umsatz von rund 40 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten wird nach Abschluss des Konzernumbaus bei rund 40.000 liegen.

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