Salzgitter Auf dem Weg aus der Krise

Salzgitter befindet sich auf Kurs aus den roten Zahlen: Das Unternehmen hat einen Vorsteuergewinn im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich in Aussicht gestellt. Für die defizitäre Tochter HSP muss eine Lösung her.

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Ein Mann in Schutzkleidung arbeitet in Salzgitter (Niedersachsen) am Eisenabstich vor einem Hochofen der Salzgitter AG: Der Konzern hat viel in die Sanierung investiert – das zahlt sich nun aus. Quelle: dpa

Salzgitter Der Stahlkonzern Salzgitter sieht sich auf Kurs aus der Verlustzone. „Wir sind, was das erste Quartal angeht, im Sinne unserer Gesamtjahresprognose gut unterwegs“, sagte Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz. Das MDax-Unternehmen hat einen Vorsteuergewinn im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich in Aussicht gestellt. Noch in diesem Jahr müsse eine Lösung für die defizitäre Tochter HSP gefunden werden, betonte Fuhrmann. Auch ein Verkauf der Sparte steht demnach zur Diskussion. Mit Blick auf Europas Stahlmarkt zeigte sich der Chef des Thyssen-Krupp-Rivalen etwas zuversichtlicher als bisher.

Mit einem Sanierungsprogramm konnten die Niedersachsen ihre Verluste im vergangenen Jahr eindämmen und verfehlten nur knapp die Gewinnschwelle. Dass stattdessen ein Verlust von gut 15 Millionen Euro in den Büchern stand, lag vor allem an der Tochter Hoesch Spundwand und Profil GmbH (HSP).

Während andere Problembereiche 2014 Fortschritte erzielten, weitete sie ihr Minus auf 97 Millionen Euro aus. Dieses Thema dränge und werde noch in diesem Jahr gelöst, unterstrich Fuhrmann. Sowohl ein Verkauf als auch eine Sanierung seien denkbar. In jedem Fall sei Eile angebracht, „wenn eine Gesellschaft dieser Größe derartige Verluste im Konzern verursacht“.

Auf dem europäischen Stahlmarkt würden Angebot und Nachfrage ausgeglichener und die Margen etwas besser, erklärte Fuhrmann. „Ich bin etwas optimistischer, dass es schlussendlich eine Kehrtwende geben wird.“ Die Branche hat wegen eines Überangebots mit einem Preisverfall für Stahl in Europa zu kämpfen. Die deutsche Stahlindustrie rechnete im Januar für 2015 nur mit einer moderaten Belebung der Geschäfte.

Trotz des schwierigen Umfelds steht Stahl in Salzgitter weiter im Mittelpunkt, während sich ThyssenKrupp von diesen Wurzeln abwendet und renditeträchtigere Geschäfte in den Vordergrund rückt. „Stahl wird bei uns kein Auslaufmodell darstellen“, betonte der Salzgitter-Chef.

Trotz der Verluste will Salzgitter seinen Aktionären weiterhin eine Dividende von 20 Cent je Aktie zahlen. Einer Analyse der Nord-LB zufolge zeigt sich hier auch die Zuversicht, die der Konzern für das laufende Jahr signalisiert hat. An der Frankfurter Börse gaben Salzgitter-Papiere 0,3 Prozent auf 27,91 Euro nach, während der Dax leicht zulegte.

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