Schwacher Ölpreis drückt die Zahlen Gewinn von BP bricht erneut ein

Der Quartalsgewinn des Ölriesen BP bricht um 80 Prozent ein – die Aktie steigt trotzdem. Analysten hatten deutlich mehr Verlust erwartet. Und der Konzern will seine Kosten weiter herunterfahren.

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BP bleibt trotz des Einbruchs in den schwarzen Zahlen. Quelle: AFP

London Der Öl-Riese BP hat sich zu Jahresbeginn in den schwarzen Zahlen halten können. Unter dem Strich verdiente der britische Konzern nach Angaben vom Dienstag 532 Millionen Dollar. Analysten hatten mit einem Verlust von 140 Millionen Dollar gerechnet. Die Aktie legte an der Londoner Börse daraufhin mehr als drei Prozent zu.

Wie allen Firmen der Branche setzt auch BP der niedrige Ölpreis massiv zu, der im ersten Quartal in etwa auf dem niedrigsten Stand seit 13 Jahren lag. Dadurch brach der BP-Gewinn um 80 Prozent ein. Die Konzerne reagieren darauf mit Beteiligungsverkäufen, Stellenstreichungen und geringeren Investitionen.

BP kündigte an, möglicherweise seine Ausgaben weiter zurückzufahren. 2015 hatten die Briten bereits drei Mal ihre Investitionen auf nunmehr 19 Milliarden Dollar gekappt und fast zehn Prozent der etwa 80.000 Jobs gestrichen. Für 2016 wird nur noch mit Investitionen in Höhe von 17 Milliarden Dollar kalkuliert. Nächstes Jahr könnten es 15 bis 17 Milliarden Dollar werden, sollte der Ölpreis niedrig bleiben, kündigte der Konzern an.

BP-Chef Bob Dudley rechnet mit einer Stabilisierung des Marktes zu Jahresende. Dafür dürften eine robuste Nachfrage und ein nur noch langsames Wachstum auf der Angebotsseite sorgen. Allerdings hatten sich die größten Öl-Förderländer wie Saudi-Arabien, Iran und Russland zuletzt nicht auf eine Deckelung der Produktion einigen können. Die Gespräche sollen in den nächsten Monaten fortgesetzt werden. Der Preis des Schwarzen Goldes ist seit Mitte 2014 vor allem wegen des riesigen Überangebots eingebrochen.

BP hatte 2015 mit 6,5 Milliarden Dollar den größten Jahresverlust in der Firmengeschichte hinnehmen müssen. Hier wirkten sich vor allem Abschreibungen und Sonderkosten im Zuge der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko negativ aus. BP musste auch im ersten Quartal noch einmal 917 Millionen Dollar für die verheerende Ölpest zahlen. Die gesamten Lasten für den Konzern summieren sich damit jetzt auf 56,4 Milliarden Dollar.

Die BP-Konkurrenten Total, Statoil und Shell wollen ihre Quartalszahlen in den nächsten Tagen vorlegen.

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