Schweizer Chemiekonzern Clariant schließt Verkauf nicht aus

Nach der abgesagten Fusion mit dem Konkurrenten Huntsman schließt der Schweizer Chemiekonzern Clariant einen Verkauf seiner Geschäfte nicht aus.

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Der Schweizer Chemiekonzern Clariant schließt einen Verkauf seiner Geschäfte nicht aus Quelle: REUTERS

Der Schweizer Chemiekonzern Clariant schließt nach der abgesagten Fusion mit dem Konkurrenten Huntsman einen Verkauf seiner Geschäfte nicht aus. „Wenn ein entsprechend hohes Angebot von, ich sage mal hypothetisch 35 Franken je Aktie vorliegt, dann wird der Verwaltungsrat dieses Angebot prüfen“, sagte der Clariant-Vorstandsvorsitzende Hariolf Kottmann der WirtschaftsWoche. Aktuell liegt der Aktienkurs von Clariant nur bei knapp 25 Franken. „Wir haben nie ausgeschlossen, über ein überzeugendes Übernahmeangebot zu sprechen. Was wir ausgeschlossen haben, ist unsere Firma eigenständig zum Verkauf anzubieten“, erklärte Kottmann.

Clariant strebte zuvor einen Zusammenschluss unter Gleichen mit dem amerikanischen Chemiekonzern Huntsmann an. Die Konzerne mussten die Fusion am vergangenen Freitag absagen, weil sich der aktivistische Investor White Tale gegen die Pläne gestemmt hatte. White Tale hält mittlerweile 20 Prozent der Aktien an Clariant. „Wir gehen davon aus, dass White Tale weiter kaufen wird und auf mehr als 20 Prozent aufstocken wird“, sagte Kottmann.

Die Investoren hatten den wirtschaftlichen Sinn der Fusion von Clariant und Huntsmann in Frage gestellt. White Tale fordert nun drei Sitze im Verwaltungsrat von Clariant, um von dort aus eine strategische Neuausrichtung überprüfen zu können. Noch habe der Verwaltungsrat sich über eine mögliche Neubesetzung der Mitglieder nicht verständigt, sagte Kottmann. „Ein Anspruch von White Tale auf ein, zwei oder gar drei Verwaltungsratssitze existiert nicht“, stellte er jedoch klar. Er sei sich jedoch sicher, dass man sich auf eine Lösung verständigen könne.

Die Investoren forderten eine Prüfung „aller möglichen Allianzen“ mit anderen Unternehmen der Branche. Bisher hatte sich Clariant gegen einen Verkauf jedoch gestemmt. Die Fusion mit Huntsmann galt als Abwehrmanöver gegen eine mögliche Übernahme. Als mögliche Interessenten für eine Übernahme von Clariant werden in der Branche auch die deutschen Konzerne Evonik und BASF gehandelt.

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