Schwieriges Auslandsgeschäft Wachstum von Bobby-Car-Hersteller gebremst

Bobby-Car

Bekannt geworden ist das Unternehmen vor allem durch das „Bobby-Car“. Dahinter steckt Simba Dickie ein Konzern mit einem Millionenumsatz. 2017 war für das erfolgsverwöhnte Familienunternehmen kein einfaches Jahr.

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Das zuletzt schwierige Auslandsgeschäft und die Insolvenz des US-Spielzeugverkäufers Toys R Us haben im Vorjahr das Wachstum des Fürther Spielwarenkonzerns Simba Dickie („Bobby Car“) spürbar gebremst. Der Konzern verfehlte dadurch sein für 2017 angepeiltes Wachstumsziel von 658 Millionen Euro deutlich, wie der Chef des Fürther Familienunternehmens, Michael Sieber, am Donnerstagabend einräumte. „Die Insolvenz von Toys R US ist mitten im Weihnachtsgeschäft über uns reingebrochen. Wir hoffen, das es mit dem Unternehmen weitergeht“, sagte Sieber.

Trotz der „nicht einfachen wirtschaftlichen Umstände“ habe sich das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von 3,3 Prozent auf 645 Millionen Euro aber „ganz gut geschlagen“, sagte Sieber im Vorfeld der Nürnberger Spielwarenmesse. Der Ertrag des Unternehmens sei im abgelaufenen Jahr weiter „gut und solide“ und stärker gewachsen als der Umsatz, wie Finanzvorstand Manfred Duschl, erläuterte. Konkrete Angaben zum Gewinn macht das Familienunternehmen traditionell nicht. 2018 peilt Sieber einen Umsatz von 668 Millionen Euro an.

Umsatzeinbrüche habe das Unternehmen 2017 auch im Russlandgeschäft hinnehmen müssen, erläuterte Sieber. Das Land orientiere sich seit der Verhängung des Wirtschaftsembargos zunehmend nach China und zur Türkei hin. Zudem achteten die russischen Wirtschaftslenker immer stärker darauf, dass bevorzugt einheimische Produkte in die russischen Läden kämen. „Das ist nicht hilfreich für Produkte, die aus Deutschland oder Hongkong kommen“, sagte der Konzernchef. Zu weiteren Umsatzeinbußen im Russlandgeschäft hätten Währungsverluste beigetragen. In Saudi Arabien wiederum seien die Umsätze wegen Problemen mit Geschäftspartnern unter den Erwartungen geblieben.

Einen stärkeren Wachstumsschub erwartet sich Sieber für 2018 unter anderem von Firmenzukäufen, neuen Lizenzen und dem Einstieg ins Geschäft mit animierten Videos, in denen Spielzeug der Gruppe im Mittelpunkt stünden. Dazu habe die Gruppe erst im Dezember 95 Prozent des schwedischen Videoproduzenten Ruta Ett AB erworben. Die dort produzierten Zeichentrickfilme mit Simba Dickie-Produkten sollen nach Siebers Angaben vor allem auf Youtube zu sehen sein. Ein Spielzeughersteller wie Simba Dickie komme angesichts der veränderten Sehgewohnheiten von Kindern nicht mehr umhin, auch diesen Kanal zu bespielen, sagte Sieber.

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