Siemens Kosten für Energiewende können um 150 Milliarden sinken

Bei der Energiewende spielen die hohen Kosten für den Umbau des Systems eine große Rolle. Doch laut Siemens sind die Kosten für Deutschland viel zu hoch berechnet – 150 Milliarden könnten gespart werden.

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Siemens sieht Möglichkeiten, die Kosten für die Energiewende um 150 Milliarden Euro zu senken. Quelle: dpa

Berlin Die Kosten für die Energiewende in Deutschland lassen sich nach Berechnungen von Siemens bis 2030 um rund 150 Milliarden Euro drücken. Notwendig seien dafür ein Umbau des Strommarktes, eine höhere Energieeffizienz und eine bessere europäische Zusammenarbeit, sagte Vorstandschef Peter Löscher am Mittwoch in Berlin. „Wir brauchen Entscheidungen, die die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes auf lange Sicht erhalten", begründete der Manager seinen Vorstoß. „Deutschland bestreitet den denkbar teuersten Weg einer Energiewende: Wir fördern die Erneuerbaren Energien ohne Wenn und Aber.“ Löscher rührt seit Tagen die Trommel für seine Vorstellungen der deutschen Energiepolitik. Sein Konzern ist einer der größten Erzeuger von Turbinen, Generatoren und Stromerzeugungstechnik weltweit.

Der Konzern verlangt, dass Erneuerbare Energien künftig ohne Subventionen am Markt bestehen sollen. „Sie brauchen keine unbedingte und unbeschränkte Förderung mehr“, sagte Löscher. Den Zuschlag für den Bau neuer Windparks solle künftig derjenige Investor erhalten, der die geringste Einspeisevergütung anbietet. Bei Gebäuden ließen sich durch den Einsatz energieeffizienter Technik bis zu 40 Prozent des Verbrauchs einsparen. "Um unseren Verbrauch zu senken, brauchen wir mehr gesetzlichen Druck“, sagte Löscher. Großverbraucher wie Kühlhäuser sollten dafür entlohnt werden, wenn sie in Spitzenlast-Zeiten ihre Anlagen zeitweise abschalten. Der Siemens-Chef fordert auch einen Stärkung des europäischen CO2-Zertifikatehandels.

Siemens bezeichnet sich selbst als weltweit größten Anbieter umweltfreundlicher Technologien. In seiner Energiesparte setzt Siemens neben Windturbinen allerdings vor allem auf konventionelle Technik wie Gaskraftwerke, die sich vor allem in Deutschland immer weniger für die Betreiber rentieren. Ein Ausflug in die Solartechnik endete im Debakel, der Konzern zieht sich derzeit aus dem Bereich zurück.

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