München Der Spezialchemiekonzern Wacker kommt langsam wieder auf die Beine. Der Umsatz legte im vergangenen Quartal um acht Prozent auf 1,16 Milliarden Euro zu, wie die Münchner am Montag mitteilten. Der operative Gewinn (Ebitda) verdoppelte sich fast auf 285,2 Millionen Euro. Der starke Ergebnisanstieg ist allerdings vorwiegend darauf zurückzuführen, dass Wacker mit einem Großkunden aus der Solarindustrie seine Lieferverträge neu verhandelt und Anzahlungen sowie Schadenersatz einbehalten hat.
Die Marktentwicklung im wichtigen Geschäft mit Reinstsilizium für die Photovoltaik- und Halbleiterindustrie lässt dem Traditionsunternehmen aber auch wieder mehr Marge. "Die Nachfrage unserer Kunden nach unseren Produkten ist im ersten Quartal in allen Geschäftsbereichen spürbar gewachsen. Gleichzeitig hat in einer Reihe von Segmenten der Preisdruck nachgelassen. Speziell bei Solarsilicium sehen wir bessere Preise als vor einem Jahr", erklärte Vorstandschef Rudolf Staudigl.
„Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Auftaktquartal dieses Jahres ebenso wie die aktuelle Auftragslage haben unsere Zuversicht für die kommenden Monate weiter gestärkt“, fügte er hinzu. Für das laufende Jahr bekräftigte er die Prognose, den Umsatz um etwa fünf Prozent und das Betriebsergebnis (Ebitda) um mindestens ein Zehntel zu steigern.
Die auf Silizium- und Siliconprodukte spezialisierte Wacker litt in den vergangenen Jahren stark unter der Krise der Solarindustrie und dem Preisverfall für deren Basisstoffe. Im letzten Jahr war das 100 Jahre alte Familienunternehmen mit knapper Not an einem Verlust vorbeigeschrammt.