Simone Bagel-Trah "Chancen für Männer stehen nicht schlecht"

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"In Krisen reagiert die Industrienachfrage stärker"

Wie grün sind die Dax-Konzerne?
WeGreen Ranking Quelle: dpa
InfineonDen letzten Platz im Nachhaltigkeits-Vergleich der DAX-Konzerne belegt der Halbleiterhersteller Infineon. Grund dafür ist vor allem, dass das Unternehmen auf die Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts verzichtet. Unter anderem wegen der mangelnden Transparenz gibt es deshalb nur die Note 4,7. "Schlecht" heißt damit das Ergebnis. Der Tipp der Studienleiter: Eine verbesserte Nachhaltigkeitskommunikation wäre ratsam, um so offen und transparent mit den eigenen Herausforderungen und Problemen umzugehen. Quelle: dpa
ThyssenKrupp Quelle: dapd
Deutsche Bank Quelle: dapd
Fresenius Medical Care und Fresenius SE & Co. KgaA Quelle: dpa
RWE Quelle: dpa
Commerzbank Quelle: dpa

Zu den steigenden Strompreisen gesellt sich bei den Verbrauchern die Verunsicherung über die Euro- und Staatsschuldenkrise. Henkel hängt in hohem Maße von der Konsumfreude seiner Kunden ab. Wie stark machen sich die Belastungen und Krisen schon bemerkbar?

Wir erlösen rund die Hälfte des Umsatzes mit Konsumgütern, die andere Hälfte im Industriegeschäft. Unsere Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeigt: In Krisen reagiert die Industrienachfrage sogar noch stärker als die Konsumnachfrage, denn gewaschen und geduscht wird auch in der Krise. Gleichwohl spüren wir in den Euro-Krisenstaaten, die schon in einer Rezession stecken, bereits ein Nachlassen der Nachfrage. Die Kaufzurückhaltung in Europa wird uns noch einige Jahre lang begleiten. Aber wir haben Krisen in der jüngeren Vergangenheit gut gemeistert.

Wie steuert Henkel dagegen?

Wir sind heute deutlich flexibler und können unsere Kosten und Ressourcen schneller an schwächere Nachfrage anpassen. Oder wir können unsere Produkte an die Kaufkraft im Land anpassen. In Schwellenländern etwa verkaufen wir Premiumprodukte in kleinen Packungen, damit sich die Kunden die auch für wenig Geld leisten können. Und wenn Kunden in einem Land stärker auf den Preis schauen müssen, bewerben wir dort günstigere Produkte stärker als die Premiummarken...

...also mehr Werbung für Spee und weniger für Persil?

So können Sie sich das vom Prinzip her vorstellen.

Konsequent auf Kurs: Trotz konjunktureller Einbrüche durch Finanz- und Euro-Krise steuert Henkel-Chef Kasper Rorsted den Düsseldorfer Familienkonzern punktgenau auf die formulierten Vier-Jahres-Ziele.

Glauben Sie, dass Deutschland 2013 wie Teile der EU in eine Rezession schlittert?

Ob eine Rezession kommt oder nicht, da gehen die Prognosen auseinander. Deutschland hat eine starke Substanz. Wir verfügen über eine hohe Exportwirtschaft und einen stabilen Mittelstand mit Familienunternehmen. Die haben aus der vergangenen Krise gelernt, Eigenkapital aufgebaut und sind nicht mehr so anfällig für konjunkturelle Schwankungen.

Einen Boom haben dagegen soziale Netzwerke wie Twitter oder Xing. Wie viele Freunde haben Sie bei Facebook?

Gar keine. Ich bin da nicht angemeldet. Ich bin eher der klassische E-Mail- oder SMS-Nutzer. Aber im Unternehmen beschäftigen wir uns intensiv mit sozialen Netzwerken. Diese neuen Formen der Kommunikation bieten viele Chancen, Daten und Wissen auszutauschen. Man muss aber nicht alles mitmachen und darf sich von Geräten und Netzwerken nicht abhängig machen.

Lesen Sie noch Bücher auf Papier?

Ja, und ich möchte auf das Gefühl auch nicht verzichten, ein Buch oder eine Zeitung in den Händen zu halten. Ich knicke gerne mal eine Ecke um, damit ich wichtige Stellen schnell wiederfinde. Ich finde es auch schön, Bücher zu Hause im Regal zu haben. Zu vielen gibt es eine Erinnerung, weil ich weiß, wann ich es gelesen, wo ich es mir gekauft oder von wem ich es geschenkt bekommen habe.

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