„Solides Ergebnis“ Stada kann Russland-Einbußen abfedern

In Osteuropa schrumpft sein Umsatz um neun, in Russland sogar um 16 Prozent. Trotz Ukraine-Krise kann Stada Umsatz und operativen Gewinn im ersten Halbjahr steigern – dank erfolgreicher Geschäfte in Großbritannien.

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Bekannt für Ladival und Grippostad: Der Pharmakonzern Stada aus dem hessischen Bad Vilbel setzt auf rezeptfreie Marken. Quelle: dpa

Frankfurt Der Generikahersteller Stada hat Einbußen im Russland-Geschäft durch seine jüngste Übernahme in Großbritannien abgefedert. Das Pharmaunternehmen aus Bad Vilbel bei Frankfurt baute im ersten Halbjahr seinen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um zehn Prozent auf 208,3 Millionen Euro aus, wie Stada am Donnerstag mitteilte. Der Konzerngewinn lag mit 66,8 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau.

Stada-Chef Hartmut Retzlaff bekräftigte die vor einigen Monaten gesenkte Geschäftsprognose für das Gesamtjahr: Erwartet werden 2014 leichte Zuwächse bei Umsatz, bereinigtem Ebitda und bereinigtem Überschuss. Das unter anderem durch das Erkältungsmittel Grippostad und Ladival-Sonnencreme bekannte Unternehmen setzte von Januar bis Juni 1,0 Milliarden Euro um – ein Plus von vier Prozent.

„Angesichts des schwierigen Marktumfelds insbesondere in Russland ein aus unserer Sicht sehr solides Ergebnis“, sagte Retzlaff. Im für Stada wichtigen Markt Osteuropa schrumpfte der Umsatz um neun Prozent. Im Russland-Geschäft bekam Stada die Verunsicherung der Verbraucher durch die anhaltende Ukraine-Krise zu spüren: Dort fielen die Umsätze sogar um 16 Prozent.

Stada machte dies aber durch ein starkes Geschäft in Großbritannien wett – binnen Jahresfrist konnte Stada dort den Umsatz mehr als verdoppeln. Das MDax-Unternehmen hatte im vergangenen Jahr für umgerechnet rund 260 Millionen Euro die Pharmafirma Thornton & Ross in Großbritannien übernommen, die unter anderem verschreibungsfreie Erkältungs- und Schmerzmittel herstellt.

Stada ist schon seit einigen Jahren dabei, seine Abhängigkeit vom staatlich stark regulierten Generikageschäft in Deutschland zu verringern. Dabei setzt das Unternehmen auf bekannte rezeptfreie Marken wie das Erkältungsmittel Grippostad oder Mobilat gegen Muskelschmerzen. Inzwischen liegt der Anteil des Markenprodukte-Geschäfts am bereinigten operativen Ergebnis des Konzerns bei 51 Prozent.

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