Sonderuntersuchung bei Joyou Grohe-Tochter im Visier der Buchprüfer

Die Bilanzen des Tochterunternehmens Joyou des Armaturenherstellers Grohe werden überprüft. Iim Fokus sind Geschäftsvorfälle der vergangenen Jahre. Die Joyou-Aktie verlor bereits mehr als die Hälfte ihres Werts.

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Buchprüfer nehmen sich die Bilanzen der Grohe-Tochter Joyou vor, Details sind bislang nicht bekannt. Quelle: dpa

Düsseldorf Der Badarmaturenhersteller Grohe lässt wegen Ungereimtheiten in den Bilanzen seine chinesische Tochter Joyou durchleuchten. Der Aufsichtsrat von Grohe rief Anwälte und Wirtschaftsprüfer zu einer Sonderprüfung ins Haus, wie Joyou am Montag mitteilte. Sie sollen dem Verdacht nachgehen, dass die Chinesen in der Vergangenheit ihre Vermögens- und Ertragslage falsch dargestellt haben.

„Aufgrund jüngster Informationen zu Geschäftsvorfällen bei Tochtergesellschaften der Joyou AG hat sich die Notwendigkeit zur Überprüfung dieser Geschäftsvorfälle ergeben“, hieß es lediglich. Details nannte Joyou nicht.

Die Vorstände Jianshe Cai und dessen Sohn Jilin Cai müssen bis auf weiteres ihre Ämter ruhen lassen. Vorstandsmitglied Gerald Mulvin solle in der Zeit das Management übernehmen.

Anleger waren schockiert: Die in Frankfurt notierten Joyou-Aktien brachen in der Spitze um 67 Prozent auf 5,54 Euro ein. Der Fall weckt unter Investoren böse Erinnerungen an die Skandale anderer börsennotierter chinesischer Firmen in Deutschland. So kamen in den vergangenen Jahren bereits dem Schuhhersteller Ultrasonic die Firmenkasse samt Chef abhanden. Ähnliches geschah beim Verpackungsspezialisten Youbisheng Green Paper und dem Modehersteller Kinghero. Bereits 2013 stellte die Deutsche Börse ihre Werbung für Börsenkandidaten aus dem Reich der Mitte ein.

Der deutsche Armaturenhersteller Grohe hatte 2011 die Mehrheit an Joyou übernommen. Den Aufsichtrat führt der frühere Grohe-Manager Rainer Simon. Die Tochter Joyou produziert überwiegend für den chinesischen Markt. Europas größter Badarmaturenhersteller Grohe selber wurde 2013 für drei Milliarden Euro vom japanischen Konkurrenten Lixil geschluckt.

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