South-Stream-Flop Saipem streicht 8800 Jobs wegen Pipeline-Aus

Saipem hatte sich umfangreiche Aufträge beim Pipeline-Projekt „South Stream“ gesichert. Dann erklärte Russland das Projekt überraschend für gescheitert. Nun streicht der italienische Öldienstleister tausende Stellen.

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Gazprom-Chef Alexej Miller hatte das Projekt Anfang Dezember für gescheitert erklärt und gesagt, dass alternativ Russland und die Türkei eine Offshore-Pipeline vereinbart hätten. Quelle: dpa

Mailand Der italienische Öldienstleister Saipem streicht wegen des gescheiterten Pipeline-Projekts „South Stream“ und des Ölpreis-Verfalls 8800 seiner 50.000 Arbeitsplätze. Zudem werde im Gesamtjahr nun ein Verlust von 800 Millionen Euro statt eines Gewinns erwartet, teilte der Konzern am Dienstagabend mit. Saipem müsse angesichts der Entwicklungen Abschreibungen im Volumen von 929 Millionen Euro vornehmen. Um im Kerngeschäft wieder voll wettbewerbsfähig zu werden, müssten in den kommenden drei Jahren 1,3 Milliarden Euro eingespart werden.

Es sei nicht absehbar, wann Saipems Kunden, die im Zuge des Ölpreis-Verfalls ihre Investitionen stark eingedampft hätten, wieder Aufträge verteilen würden, erklärte der Konzern.

Das Gaspipeline-Projekt „South Stream“ war im Dezember von Russland völlig überraschend für gescheitert erklärt worden. Saipem hatte sich dort umfangreiche Aufträge gesichert und nach dem Aus erklärt, dies könne zu Umsatzeinbußen von 1,3 Milliarden Euro führen. Die Firma betreibt unter anderem Bohrplattformen und bietet umfangreiche Leistungen für die Erschließung von Öl- und Gasfeldern an. 2014 setzte der in mehr als 60 Ländern tätige Konzern rund 13 Milliarden Euro um. Saipem gehört knapp zur Hälfte dem italienischen Ölkonzern Eni.

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