Sparkurs bei Verbund Österreichischer Stromkonzern verdreifacht Gewinn

Die massiven Kostensenkungen haben sich für den österreichischen Stromkonzern Verbund bezahlt gemacht. Sie federten im ersten Halbjahr auch einen Strompreisrückgang ab. Der Gewinn des Konzerns verdreifachte sich.

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Für den österreichischen Stromkonzern zahlt sich der Sparkurs aus. Quelle: dpa/picture-alliance

Wien Der Sparkurs des österreichischen Stromkonzerns Verbund macht sich bezahlt: Mit dem Abbau von Stellen und dem Verkauf der verlustbringenden Gaskraftwerke glich der Konzern im ersten Halbjahr Gewinneinbußen durch gesunkene Strom-Großhandelspreise mehr als aus. Zudem liefen die Wasserkraftwerke des Unternehmens dank hoher Wasserstände auf Hochtouren, wie Verbund am Mittwoch mitteilte. „Wir sind nach wie vor mit einem sehr herausfordernden Umfeld mit fallenden Strompreisen konfrontiert, aber wir haben uns dennoch sehr gut geschlagen“, zog Firmenchef Wolfgang Anzengruber Bilanz. Am Ausblick hielt der Manager fest.

Unter dem Strich verdreifachte Verbund den Gewinn im ersten Halbjahr auf 196,3 (Vorjahr: 56,6) Millionen Euro. Zu Buche schlug hier ein Einmaleffekt durch die Auflösung von Rückstellungen für Verfahrenskosten im Netzbereich in Höhe von 40 Millionen Euro. Operativ (Ebitda) kletterte der Gewinn um 38 Prozent auf 489 Millionen Euro. Der Umsatz stagnierte bei 1,4 Milliarden Euro.

Österreichs größter Stromkonzern hatte im vergangenen Jahr den Sparkurs verschärft und den Abbau von weiteren 250 Stellen bis 2020 angekündigt. Derzeit beschäftigt die Firma 3099 Mitarbeiter. Der Verkauf der defizitären französischen Gaskraftwerke an den Finanzinvestor KKR im Oktober hatte 150 Millionen Euro in die Kassen gespült.

Der Wiener Versorger produziert über 90 Prozent des Stromes in seinen Wasserkraftwerken und ist stark von der Wasserführung der Flüsse abhängig. Im ersten Halbjahr habe diese dank starker Regenfälle um drei Prozent über dem langjährigen Durchschnitt gelegen. Verbund besitzt 127 Wasserkraftwerke an großen Flüssen wie etwa der Donau in Österreich und Süd-Bayern.

Je höher der Wasserstand ist, desto besser ist die Auslastung der Wasserkraftwerke. Im Sommer setzte sich der Trend allerdings nicht fort. Die Hitzewelle ließ den Wasserstand der Flüsse sinken. "Der Juli war etwas schwächer in der Wasserführung", sagte Anzengruber.

Für den weiteren Jahresverlauf rechnet Verbund mit einer Wasserführung auf durchschnittlichem Niveau. An den Zielen für 2015 rüttelte der Firmenchef nicht, nachdem der Konzern im Juli die Prognosen nach oben geschraubt hatte. Das Ebitda soll auf rund 850 (Vorjahr: 809) Millionen Euro steigen, der Konzerngewinn auf rund 240 (Vorjahr: 126) Millionen Euro. An die Aktionäre will Verbund 50 Prozent des Nettogewinns ausschütten.

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