Spezialchemiekonzern Evonik: Mit „kaltem Listing“ an die Börse

Also doch: Nach drei gescheiterten Versuchen soll es für Evonik an die Börse gehen. Allerdings durch die Hintertür, denn ein regulärer Börsengang hätte gleich mehrere Nachteile für den Konzern.

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Blick auf die Evonik-Zentrale in Essen: Der Konzern kommt nach drei Versuchen nun doch noch an die Börse. Quelle: dpa

Düsseldorf Der Spezialchemiekonzern Evonik geht nach drei gescheiterten Versuchen nun doch an die Börse: Die Eigentümer RAG-Stiftung und der Finanzinvestor CVC haben mit Hilfe der Investmentbank Mainfirst bereits 3,5 Prozent der Anteile an private Großanleger verkauft – und zwar zu einem Preis, der einen Unternehmenswert von 14 Milliarden Euro impliziert. Weitere 3,5 Prozent wollen die Eigner ebenfalls an institutionelle Investoren verkaufen, bevor dann, spätestens Ende April eine Tranche von drei Prozent an der Börse gelistet werden soll. Für das Listing bewirbt sich die Deutsche Bank als federführende Investmentbank.

Der Börsengang durch die Hintertür hat für Evonik zwei Vorteile: Zum einen wäre ein regulärer Börsengang Finanzmarktexperten zufolge nach der dritten Absage kaum möglich – andererseits können die Stiftung wie auch CVC nach dem Listing jederzeit Aktien in den Markt geben und zwar immer genau dann, wenn der Kurs gerade hoch ist.

Der neue RAG-Stiftungs-Chef Werner Müller hat den Plan vor gut zwei Wochen dem Kuratorium vorgestellt. In dem Brief, der dem Handelsblatt vorliegt, schreibt er, dass der dafür nötige Börsenprospekt „ohne größeren neuerlichen Aufwand“ aus den Vorlagen des letzten Versuches gefertigt werden könne.

Branchenexperten halten eine Bewertung von Evonik mit rund 14 Milliarden Euro für realistisch – auch weil die Börsenbewertungen anderer Chemie-Unternehmen seit dem letzten Versuch von Evonik, an die Börse zu gehen, um etwa ein Drittel gestiegen sind.

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