Stahlfusion IG Metall lässt bei Kritik an Thyssen/Tata nicht locker

Die IG Metall hält sich auch nach ersten Gesprächen mit dem Vorstand von Thyssenkrupp über die Fusion der Stahlsparte mit Tata Steel eine Ablehnung der Pläne offen.

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IG Metall Protest in Duisburg. Quelle: REUTERS

Die IG Metall hält sich auch nach ersten Gesprächen mit dem Vorstand von Thyssenkrupp über die Fusion der Stahlsparte mit Tata Steel eine Ablehnung der Pläne offen. Verhandlungen über eine Fusion mit Tata seien diese Gespräche ohnehin nicht, hieß es am Sonntag auf einer Seite der Gewerkschaft im Internet (www.es-geht-um-uns.de). "Wir gehen die Gespräche völlig ergebnisoffen an", erklärte der IG Metall-Unternehmensbeauftragte Markus Grolms, der die Interessen der Beschäftigten in der Arbeitsgruppe vertritt. "Nichts ist tabu, auch ein Nein zur Fusion nicht."

Die Arbeitsgruppe aus Vertretern des Vorstands und der Arbeitnehmer war am Freitag erstmals zusammengekommen. Sie steht unter der Führung von Grolms und Thyssenkrupp-Personalvorstand Oliver Burkhard. Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger will die Stahlsparte mit Tata Steel zum zweitgrößten Stahlkocher Europas nach ArcelorMittal verschmelzen. Bis zu 4000 Jobs sollen dabei insgesamt auf beiden Seiten wegfallen. Die IG Metall befürchtet, dass es nicht dabei bleiben wird.

"Wir sehen eine mögliche Fusion mit Tata sehr kritisch. Und deshalb werden wir das gesamte Konzept auf seine wirtschaftliche, mitbestimmungsrechtliche und soziale Belastbarkeit hin prüfen, bevor wir in irgendwelche Verhandlungen mit dem Unternehmen treten", erklärte die Gewerkschaft. Sie verwies auf das Stahldesaster des Konzerns in Amerika, das Thyssenkrupp an den Rande des Ruins gebracht hatte. "Hier hat das Unternehmen mal eben fast seinen gesamten Börsenwert verzockt." Dies lasse man kein zweites Mal mit sich machen. Die Gewerkschaft fordere verbindliche Garantien für die Beschäftigten. "Und wir fordern, dass die Anteilseigner ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden. Wenn wir nicht bald vernünftige Antworten erhalten, dann brennt hier die Hütte."

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