Frankfurt Der Chemiekonzern Lanxess hat nach einem überraschend kräftigen Ergebnisanstieg im ersten Quartal seine Jahresziele angehoben. Der Vorstand erwarte für 2015 nun einen Betriebsgewinn (Ebitda) vor Sondereinflüssen von 820 bis 860 Millionen Euro, wie das Kölner Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Bislang hatte Vorstandschef Matthias Zachert ein bereinigtes Ebitda in etwa auf dem Vorjahresniveau von 808 Millionen Euro in Aussicht gestellt. „Die guten Ergebnisse im ersten Quartal zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, urteilte Zachert. „Die positive Entwicklung in den Geschäftsbereichen wird nicht nur von externen Effekten, sondern auch zunehmend von unseren Maßnahmen zur Neuausrichtung getragen.“
Zachert hat ein umfangreiches Sparprogramm auf den Weg gebracht. Fast 1000 Stellen in der Verwaltung sind schon gestrichen, rund 500 davon in Deutschland. Die Kautschuk-Herstellung am Standort Marl in Nordrhein-Westfalen wird eingestellt. Lanxess ist in dem Geschäft Weltmarktführer, leidet aber seit längerem unter Wettbewerbsdruck und Überkapazitäten, und sucht deshalb nach einem Partner. Dazu befinde sich Lanxess derzeit in Gesprächen, über weitere Schritte werde im zweiten Halbjahr berichtet, bekräftigte der Vorstand.
Von Januar bis März steigerte das Unternehmen den bereinigten Betriebsgewinn um zwölf Prozent auf 229 Millionen Euro. Lanxess hatte 210 bis 230 Millionen Euro prognostiziert, Analysten hatten im Schnitt 223 Millionen erwartet. Der Konzern profitierte von gesunkenen Rohstoffkosten und Währungseffekten, vor allem vom starken Dollar. Der Umsatz verharrte unter anderem wegen niedrigerer Verkaufspreise bei 2,038 (Vorjahreszeitraum: 2,043) Milliarden Euro.
An der Börse wurde Zacherts Kurs honoriert. Lanxess-Aktien legten im Frühhandel bei Lang & Schwarz 2,6 Prozent zu und gehörten zu den größten Gewinnern im Leitindex Dax.