Streit um Mitglieder Verdi attackiert IG Metall

Der Streit um die Tarifpluralität erreicht jetzt auch die DGB-Gewerkschaften. Verdi hat ein Vermittlungsverfahren eingeleitet.

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Detlef Wetzel Quelle: dpa

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wirft der IG Metall vor, Mitglieder in Logistikunternehmen abzuwerben und hat ein Vermittlungsverfahren beim DGB eingeleitet. „Es kann auf Dauer keine Lösung sein, auf Abwerbungen in bereits gewerkschaftlich organisierten Betrieben zu setzen, statt weiße Flecken im eigenen Bereich zu erschließen. Überall dort, wo Logistikleistungen überwiegen und nicht Montagearbeiten den Schwerpunkt bilden, ist ganz klar Verdi für die gewerkschaftliche Vertretung der Beschäftigten zuständig“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis der WirtschaftsWoche.

Die IG Metall will künftig Beschäftigte entlang der gesamten Wertschöpfungskette organisieren und hat dabei auch industrielle Dienstleistungen ins Auge gefasst. Dies führt zu Überschneidungen mit Verdi. „Der diffuse Begriff der Wertschöpfungskette taugt nicht zur Abgrenzung gewerkschaftlicher Zuständigkeiten. Er darf auch kein Freibrief sein, in fremden Revieren zu wildern“, hält Kocsis den Metall-Kollegen vor. Nach Informationen der WirtschaftsWoche soll es noch in diesem Monat ein Spitzentreffen von Verdi, IG Metall und DGB geben, um die Zuständigkeiten der Gewerkschaften im Logistiksektor zu klären.

Der Streit entzündet sich aktuell am Fall des Bremer Logistikunternehmens Stute, für das sich beide Gewerkschaften für zuständig halten. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, musste das Unternehmen mit jeder Gewerkschaft einen eigenen Tarifvertrag abschließen. Dies hat nach Firmenangaben zu Mehrkosten von rund 4,5 Millionen Euro geführt.

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