Streit um Tata-Deal Thyssen-Krupp-Betriebsrat warnt vor „Vertrauensbruch“

Der Widerstand der Mitarbeiter gegen die Fusion der Stahlsparten von Thyssen-Krupp und Tata wächst: Der Betriebsrat warnt davor, den Deal mit dem indischen Konzern gegen den Willen der Stahlkocher durchzudrücken.

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Gewerkschafter warnen vor einen „tiefen Vertrauensbruch“. Quelle: dpa

Duisburg Im Streit über die geplante Stahlfusion mit Tata hat der Betriebsrat der Thyssenkrupp-Stahlsparte davor gewarnt, das Vorhaben gegen den Willen der Arbeitnehmervertreter durchzudrücken. Ansonsten drohe ein „tiefer Vertrauensbruch“, sagte der Betriebsratsvorsitzende der Stahlsparte, Günter Back, am Donnerstag nach einer Betriebsversammlung in Duisburg.

Bei den bisherigen Gesprächen mit der Thyssenkrupp-Geschäftsführung sei man „keinen Millimeter“ weitergekommen. Die Arbeitnehmervertreter fordern langfristige Arbeitsplatz- und Standortgarantien, die in einem Tarifvertrag geregelt werden sollen. Um Bewegung in die Gespräche zu bringen, sei nun geplant, den bis zum 22. Dezember erzielten Verhandlungsstand den mehr als 25 000 IG Metall-Mitgliedern in der Belegschaft zur Abstimmung vorzulegen.

Er gehe davon aus, dass eine mögliche Ablehnung durch die Beschäftigten auch von den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat bei ihrer Entscheidung über die Fusion berücksichtigt werde. Allerdings könnte die Fusion im Aufsichtsrat auch dann beschlossen werden, wenn die Arbeitnehmervertreter diese diese Ablehnen.

Auch bei einer Ablehnung des Vorhabens durch die Arbeitnehmervertreter könnte die Fusion im Aufsichtsrat jedoch beschlossen werden. Konzernchef Heinrich Hiesinger hatte zuvor jedoch auch betont, eine Lösung mit den Arbeitnehmervertretern finden zu wollen.

Um Thyssenkrupp neu aufzustellen, soll unter anderem das europäische Stahlgeschäft mit dem des indischen Konzerns Tata verschmolzen werden. Dagegen laufen IG Metall und Betriebsräte seit Monaten Sturm. Die Arbeitnehmervertreter befürchten bei einer Fusion der bisherigen Konkurrenten den Abbau von deutlich mehr als 2000 Jobs in Deutschland und kritisieren die anvisierte Verlegung des Sitzes der Stahlsparte in die Niederlande.

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