Berlin Der fünftgrößte deutsche Stromkonzern Steag ist einem Medienbericht zufolge am deutschen Braunkohlegeschäft des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall interessiert. Steag-Chef Joachim Rumstadt habe erste Gespräche geführt, berichtet die "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) vorab unter Berufung auf Konzernkreise. Auch IG BCE-Chef Michael Vassiliadis mache sich für den Plan stark.
Vassiliadis, der auch Vize-Chef des Steag-Aufsichtsrates ist, sorge sich um die 8000 Arbeitsplätze, die an der deutschen Braunkohle hängen. Er sei an einem Käufer interessiert, der die Spielregeln der Sozialpartnerschaft verstehe.
Ein Vattenfall-Sprecher sagte dem Blatt: "Wir äußern uns grundsätzlich nicht bei laufenden Transaktionen zu Marktspekulationen." Eine Steag-Sprecherin erklärte: "Unterschiedliche Gruppierungen suchen nach einer Lösung für das deutsche Braunkohlegeschäft von Vattenfall. Dass Steag aufgrund ihrer Kompetenz im Betrieb von Kraftwerken in diesem Zusammenhang von dritter Seite spekulativ genannt wird, können wir nicht ausschließen. Wir weisen aber darauf hin, dass unser Unternehmen keine Fühler ausstreckt". Die IG BCE wollte sich nicht äußern.
Vattenfall hatte vor kurzem angekündigt, seine Tagebaue und Braunkohle-Kraftwerke in Ostdeutschland bis Jahresende verkaufen zu wollen. Im Frühjahr soll der offizielle Verkaufsprozess starten. Als Interessent galt bisher der tschechische Versorger EPH.