Sun Products Henkel kauft Waschmittel-Firma für 3 Milliarden

Der neue Henkel-Chef van Bylen hatte Zukäufe erst vor kurzem angekündigt, jetzt macht Henkel ernst. Die Düsseldorfer übernehmen die US-Waschmittelfirma Sun Products. Die Börse reagiert mit Wohlwollen.

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Henkel-Chef Hans van Bylen kündigt eine milliardenschweren Übernahme zur Stärkung seines US-Geschäftes an. Quelle: dpa

Henkel-Chef Hans van Bylen macht ernst mit seinen Zukaufsplänen: Am Freitag kündigte der Konsumgüterkonzern eine milliardenschweren Übernahme zur Stärkung seines US-Geschäftes an. Für 3,2 Milliarden Euro werde The Sun Products Corporation, der Hersteller von Waschmittelmarken wie All, Snuggle und Sun, gekauft, teilte das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf mit. Verkäufer ist ein Fonds des Finanzinvestors Vestar Capital Partners.

Das übernommene Unternehmen erzielte 2015 nach Angaben von Henkel in den USA und Kanada einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. Sun Products beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter und hat zwei Produktionsstätten und einen Forschungs- und Entwicklungsstandort in den USA.

Der Zukauf kommt nicht überraschend. Der seit Anfang Mai amtierende Henkel-Chef Hans Van Bylen hatte mehrfach Akquisitionen angekündigt. Auch nach dem Geschäft bleibe Henkel hungrig, deutete er an. „Wenn ein Unternehmen strategisch zu unseren Geschäften passt und zu einem angemessenen Preis verfügbar ist, sind auch weitere, gezielte Akquisitionen möglich“, sagte van Bylen der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Wir haben eine starke Bilanz und verfügen über die erforderliche finanzielle Flexibilität.“

Die Börse reagierte positiv. Die Henkel-Aktie verlor am Brexit-Tag zwar auch leicht, lag aber besser als der Markt. Dies sei genau der Schritt, auf den viele schon gewartet hätten, kommentierte Berenberg-Analyst James Targett. Der Konzern nutze seine vorhandenen Mittel und steigere damit seine Präsenz in US-Haushalten - mit entsprechend positivem Ergebnisbeitrag.

Den Preis für den Zukauf bewertete der Vorstandschef als nicht zu hoch: „Wir investieren in ein erfolgreiches Geschäft in einem profitablen und wachsenden Markt. Den Preis, den wir dafür zahlen, halten wir für sehr angemessen“, sagte van Bylen.

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