Syngenta Agrochemiekonzern plant massiven Stellenabbau

Rund 1800 Stellen sollen gestrichen oder verlagert werden, wie Syngenta mitteilt. Bereits im kommenden Jahr werden Arbeitsplätzte wegfallen, allein 2015 will der Agrochemiekonzern so 265 Millionen Dollar einsparen.

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Bei dem Schweizer Hersteller von Agrarchemikalien Syngenta stagnieren die Gewinne seit zwei Jahren. Quelle: ap

Zürich/Genf Der Agrochemiekonzern Syngenta will mit einem umfangreichen Stellenabbau seine angepeilten Einsparungen erreichen. Weltweit sollen rund 1800 oder mehr als sechs Prozent der gut 28.000 Arbeitsplätze gestrichen oder verlagert werden, teilte das Unternehmen aus Basel am Montag mit.

Die Forschung solle gestrafft und teilweisen ausgelagert, die Vertriebsstrukturen vereinfacht, Beschaffung und Produktion effizienter werden. Im kommenden Jahr will Syngenta so 265 Millionen Dollar einsparen. Bis 2018 sollen mit dem bereits im Februar angekündigte Sparprogramm die Kosten insgesamt um eine Milliarde Dollar reduziert werden.

Betroffen ist auch der Konzernsitz in Basel, wo rund 500 Arbeitsplätze wegfallen. Rund zwei Drittel davon werden ins Ausland verlegt. Derzeit beschäftigt Syngenta in der Schweiz 3400 Mitarbeiter. Die Sparmaßnahmen werden größtenteils 2015 greifen, teilte der Konzern am Montag in Basel mit.

„Kurzfristig werden wir dadurch 2015 in einem schwierigen Marktumfeld erste Kosteneinsparungen erreichen“, schrieb Konzernchef Mike Mack in der Mitteilung. Die Stellenstreichungen treffen hauptsächlich den Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung. Daneben sollen in der Fertigung „gewisse Aktivitäten an kostengünstigere Standorte verlegt werden“, hieß es.

Syngenta berichtet in Dollar, muss aber wegen seiner Präsenz in Großbritannien und in der Schweiz rund 18 Prozent der Kosten für Forschung und Fertigung in Schweizer Franken und britischen Pfund aufbringen. Nur etwa drei Prozent des Umsatzes werden in diesen Währungen erzielt.

Syngenta-Sprecher Paul Barrett wollte keine näheren Angaben darüber machen, wo Stellen gestrichen werden sollen. Auch zum Verhältnis zwischen Stellenstreichungen und -verlegungen äußerte er sich nicht.

115 Mio. Dollar der für 2015 angestrebten Einsparungen soll eine vereinfachte Marketingstruktur bringen, weitere 50 Mio. Dollar sollen aus einer Konsolidierung von Forschungsstandorten kommen. Von weiteren Maßnahmen wie der Verlagerung von Aktivitäten an kostengünstigere Standorte erhofft sich Syngenta für 2015 zusätzliche Einsparungen in Höhe von 100 Mio. Dollar.

An der Börse konnte Syngenta mit den angekündigten Maßnahmen nicht punkten. Die Aktien verloren gegen den Sektortrend 0,2 Prozent auf 321,10 Franken.

Bei dem Schweizer Hersteller von Agrarchemikalien stagnieren die Gewinne seit zwei Jahren. Nach einem Gewinneinbruch im Vorjahr ist Syngenta-Chef Mike Mack auf die Kostenbremse gestiegen. Dieses Jahr rechnet der weltgrößte Hersteller von Pflanzenschutzmitteln bei steigendem Umsatz mit einem Rückgang der operativen Gewinnmarge (Ebitda). 2013 hatte diese 19,7 Prozent betragen.

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