Takata Airbag-Rückrufe drücken Autozulieferer in die roten Zahlen

Der japanische Autozulieferer Takata leidet wegen des Debakels um defekte Airbags weiter. Erneut stehen rote Zahlen in den Büchern – und weitere millionenfache Rückrufe bevor.

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Der Autozulieferer sagt für das laufende Geschäftsjahr die Rückkehr in die Gewinnzone voraus. Die Folgen der globalen Rückrufe hat das Unternehmen aber noch nicht voll einberechnet. Quelle: Reuters

Tokio Der angeschlagene japanische Autozulieferer Takata hat wegen der millionenfachen Rückrufe defekter Airbags im zweiten Jahr in Folge rote Zahlen geschrieben. Wie der Konzern am Mittwoch bekanntgab, fiel zum Bilanzstichtag 31. März unterm Strich wie erwartet ein Fehlbetrag in Höhe von 13 Milliarden Yen (105 Mio Euro) an. Im Vorjahr hatte ein Rekordverlust von 29,6 Milliarden Yen in den Büchern gestanden. Zwar sagte Takata für das laufende Geschäftsjahr die Rückkehr in die Gewinnzone voraus, räumte jedoch ein, dass die Folgen der globalen Rückrufe noch nicht voll einberechnet seien.

Bei Takata-Airbags besteht nach Angaben der US-Verkehrsaufsicht NHTSA das Risiko, dass sie zu kräftig auslösen und bei der Auslösung Teile der Verkleidung durch das Fahrzeug geschleudert werden. Der Defekt wird weltweit mit elf Todesfällen und Dutzenden Verletzungen in Zusammenhang gebracht, die meisten davon in den USA. Takata muss deswegen bis zu 40 Millionen weitere Airbags zurückrufen - bisher waren es nach NHTSA-Angaben bereits knapp 29 Millionen.

Auch die Behörden in Japan haben weitere Rückrufe angeordnet. Als Folge könnte sich deren Zahl auf mehr als 100 Millionen summieren, wie japanische Medien berichteten. Dadurch könnten sich für Takata nach Schätzung von Branchenbeobachtern Kosten von mehr als einer Billion Yen anhäufen. Der Zulieferer hofft, sich die Kosten mit den Autobauern zu teilen. Man sei zum Thema in engen Gesprächen mit den Behörden und den Herstellern, hieß es.

Man werde die Prognose für das noch bis zum 31. März 2017 laufende Geschäftsjahr revidieren, sollte dies aufgrund zusätzlicher Kosten nötig sein, teilte das Unternehmen bei der Bilanzvorlage mit. Vorerst geht Takata von einem Nettogewinn von 13 Milliarden Yen aus. Hintergrund ist die starke Autonachfrage in den USA und Asien.

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