Takata-Airbags Australische Behörden prüfen Rückruf

Wegen mangelhafter Takata-Airbags mussten weltweit über 100 Millionen Autos in die Werkstätten. Ein tödlicher Unfall ruft nun die australischen Behörden auf den Plan. Sie prüfen, ob Kunden ausreichend informiert wurden.

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Der japanische Konzern muss darlegen, in welcher Form seine Kunden vom Rückruf informiert worden sind. Quelle: AP

Sydney Die australische Verbrauchschutzkommission prüft nach einem tödlichen Autounfall die Rückrufaktion von Takata-Airbags. Die Aufseher teilten am Montag mit, sie wollten von den Autobauern und der für Fahrzeugsicherheit zuständigen Regierungsbehörde wissen, wie die Kunden über den Rückruf informiert worden seien. „Wir hätten sehr ernsthafte Bedenken, wenn sich herausstellen sollte, dass die Hersteller Verbraucher bei der Sicherheit ihrer Autos täuschten und gegen ihre Verpflichtungen nach dem Verbraucherrecht verstießen.“

Die Aufsichtskommission wurde auf den Plan gerufen, nachdem die Polizei am Wochenende mitgeteilt hatte, dass der kürzliche Tod eines Mannes bei einem Unfall in Sydney womöglich in Zusammenhang mit den fehlerhaften Airbags von Takata zu bringen sei. Es wäre der 18. Todesfall.

Mehr als 100 Millionen Airbags wurden zurückgerufen, davon allein in den USA 70 Millionen. In Australien sind nach Angaben der Verbraucherschützer seit 2009 mehr als 2,3 Millionen Fahrzeuge von dem Rückruf betroffen. Die Gasgeneratoren in den Luftkissen können in Regionen mit feucht-heißem Klima nach längerer Zeit bei einem Aufprall explodieren.

Der Verursacher des weltweit größten Massenrückrufs in der Autoindustrie war vor kurzem mit Hilfe von Autobauern in eine kontrollierte Pleite gegangen. Der Zulieferer beantragte in Japan und den USA wegen der durch defekte Airbags entstandenen Milliardenkosten Gläubigerschutz. Der US-Autoteileproduzent Key Safety Systems kauft für umgerechnet rund 1,4 Milliarden Euro das von der Familie Takada kontrollierte Unternehmen.

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