Das 2003 gegründete Unternehmen wird nach einer Reihe von positiven Nachrichten mit 53 Milliarden Dollar bewertet. Damit ist Tesla der wertvollste Autohersteller in den USA, Marktführer General Motors kommt nur noch auf knapp 50 Milliarden Dollar. Zwar baute GM das elektrische Fahrzeug Bolt, trotz hervorragender Reichweite und guter Resonanz konnte der Konzern aber nur 3000 Stück absetzen.
Gemessen am Absatzvolumen ist die Bewertung für Tesla nicht nachvollziehbar. Während der Hersteller 2016 etwas mehr als 76.000 Autos verkaufte, setzte beispielsweise GM ganze zehn Millionen Fahrzeuge ab. Der Detroiter Konzern verdiente dabei 1,6 Milliarden Dollar, während Tesla fast 700 Millionen Dollar verlor. „Tesla ist gemessen an der Vergangenheit absurd überbewertet“, kommentierte Tesla-Chef Elon Musk. „Aber der Aktienkurs repräsentiert den risikobereinigten zukünftigen Cash Flow.“
In der Tat hegen Tesla und seine Investoren große Pläne. Im Sommer läuft die Produktion des neuen Model 3 an, die der Firma zum Durchbruch eines Massenherstellers verhelfen soll. Mit einem Verkaufspreis von 35.000 Dollar für das Basismodell ist es im Vergleich zur Luxuslimousine Model S oder dem Geländewagen Model X deutlich preiswerter. Die Produktion soll 2018 bei einer halben Million liegen, rund zehnmal so viel wie noch 2015.
Tesla schafft Absatzrekord – wenn auch nur knapp
An der Nachfrage scheitert es nicht. Tesla liegen rund 400.000 Vorbestellungen für das Model 3 vor. Allerdings zweifelten Experten lange Zeit daran, ob Tesla so rasch seine Fabrik im kalifornischen Fremont ausbauen kann. Die Vorgaben würden „zwischen dreist und lächerlich“ liegen, sagte beispielsweise vor knapp einem Jahr Mike Jackson, Chef des größten US-Autohändlers Autonation.
Doch am vergangenen Sonntag konnte Tesla solche Bedenken teilweise aus dem Weg räumen, als das Unternehmen einen Anstieg der ausgelieferten Fahrzeuge um 69 Prozent auf mehr als 25.000 Stück im vergangenen Quartal bekannt gab. „Das sind gute Nachrichten“, sagte Ben Kallo, Analyst von Robert W. Baird, für den das Ergebnis das „bestmöglichste“ war, das er sich hätte denken können.
Auch sorgt der Einstieg des chinesischen High-Tech-Unternehmens Tencent für steigende Kurse. Die wertvollste IT-Firma in China ist bekannt durch den Nachrichtendienst WeChat, nun kaufte sie fünf Prozent von Tesla im Wert von 1,8 Milliarden Dollar. Tencent könnte für den Elektroauto-Pionier eine wichtige Hilfe im Ausbau des chinesischen Marktes sein.