Tesla Gründer von deutschem Zulieferer ausgeschieden

Der Chef des deutschen Maschinenbauers Grohmann ist bei Tesla ausgeschieden. Grund dafür sei der neue Fokus auf Tesla-Projekte, erklärte der Elektroauto-Hersteller. Im vergangenen Jahr klang das noch anders.

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Prüm/Palo Alto Tesla macht beim zugekauften deutschen Maschinenbauer Grohmann entgegen ursprünglichen Ankündigungen ohne den Gründer und bisherigen Chef Klaus Grohmann (74) weiter. Der Elektroauto-Hersteller bestätigte wenige Monate nach der Übernahme auf Anfrage, dass Grohmann nicht mehr bei dem Unternehmen aus Prüm in Rheinland-Pfalz aktiv ist. „Mit Blick auf den neuen Fokus auf Tesla-Projekte haben wir gemeinsam entschieden, dass es der richtige Zeitpunkt dafür ist, dass die nächste Management-Generation die Führung übernimmt.“ Grohmann habe ohnehin nur seinen Ruhestand vorbereiten und das von ihm 1963 gegründete Unternehmen in gute Hände für die Zukunft bringen wollen.

Bei der Ankündigung der Übernahme im vergangenen November klang das noch anders. Damals erklärte Tesla noch ausdrücklich, in Prüm sollten unter Grohmanns Führung „mehrere entscheidende Elemente“ für die automatisierten Produktionssysteme des Elektroauto-Herstellers entwickelt werden. Mehrfach wurde betont, wie wichtig es sei, dass er mit an Bord komme.

Grohmann baut automatisierte Anlagen für die Fahrzeugproduktion und passt damit zur Vision des Tesla-Chefs Elon Musk von der „Maschine, die Maschinen baut“. Die US-Autobauer, der den Ausstoß im kommenden Jahr auf 500.000 Fahrzeuge vervielfachen will, zahlte für die Grohmann Engineering GmbH rund 150 Millionen Dollar, wie aus dem Tesla-Jahresbericht hervorging.

Der Maschinenbauer soll künftig nur für Tesla arbeiten – Verträge mit langjährigen Kunden wie Daimler und BMW laufen aus. Zuletzt stritt Tesla an dem Standort mit der Gewerkschaft IG Metall, die Grohmann erstmals ins Tarifsystem bringen will. Tesla lehnt das ab und versprach den Mitarbeitern stattdessen eine Jobgarantie für mindestens fünf Jahre und Aktien an.

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