Frankfurt Der Audi-Konzern will in Brüssel seinen elektrischen Geländewagen Q6etron bauen. Eine entsprechende Entscheidung der VW-Tochter für den Standort ist im Audi-Vorstand gefallen, erfuhr das Handelsblatt aus Konzernkreisen. Das Auto mit einer elektrischen Reichweite von bis zu 500 Kilometern soll 2018 auf den Markt kommen und vor allem gegen das Tesla-Modell „X“ positioniert werden.
Der zurzeit in Brüssel gebaute A1 soll künftig bei Seat in Spanien gefertigt werden, der Q3 von Spanien in das Audi-Werk in Ungarn verlagert werden. Audi lässt sich diese Rochade einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Die Investitionen in Brüssel werden von der belgischen Regierung mit einem zweistelligen Millionenbetrag subventioniert.
Audi hat eine Studie des elektrischen Geländewagens bereits auf der IAA in Frankfurt präsentiert. Der Konzern fürchtet wie die Mutter Volkswagen hohe Belastungen in Folge der Dieselaffäre. Dennoch gab der Audi-Vorstand die Investitionen in das Auto jetzt frei.
Die Batterien für das Auto sollen die beiden koreanischen Elektrokonzerne Samsung und LG Chem liefern. LG Chem baut zu diesem Zweck derzeit eine große Fabrik bei Breslau und investiert 300 Millionen Euro in das Projekt. Betriebsräte von Audi, BMW und Daimler haben wiederholt gefordert, dass die deutsche Industrie die Entwicklung und Fertigung von Batteriezellen selbst in die Hand nehmen soll.