Tesla Model 3 im Test BMW und Mercedes sollten sich Sorgen machen

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Ideal für Tesla-Camper

Aber kommen wir zum Fahren zurück. Als ich auf eine sanft kurvige Straße nahe der Tesla-Fabrik einbog, schaltete ich kurz den Autopiloten an. Die Fahrbahnmarkierungen waren eher schlecht, aber das Auto hatte kein Problem, die Linien zu erkennen, und bremste ab, wenn die Verkehrslage das nötig machte.

Die Entscheidung von Tesla, den Schalter für den Autopiloten auf die Gangschaltung zu legen, ist interessant. Zweimal herunterdrücken, und der Autopilot schaltet sich ein. Es ist besser in den normalen Fahrfluss integriert. Der Autopilot hat in den vergangenen Monaten große Fortschritte gemacht. Noch sind aber die 8000 Dollar, die Tesla seit Oktober für den Autopiloten und noch unbekannte Features für „volle Selbstfahr-Kapazitäten“ verlangt, nicht gerechtfertigt.

Im vergangenen Jahr habe ich über Tesla-Fahrer geschrieben, die im Rückraum ihres Autos campen. Das hört sich erst verrückt an, aber die massive Batterie kann die ganze Nacht für ein perfekt geregeltes Klima sorgen, und nur sieben Prozent der Reichweite gehen dabei verloren. Mit dem Glasdach lassen sich die Sterne beobachten. Es ist eine tolle Art, Nationalparks zu erleben, ohne sich um einen Campingplatz kümmern zu müssen. Ich habe es selbst ausprobiert und fand es großartig.

Das neue Model 3 ist eine tolle Nachricht für diese Tesla-Camper und Leute, die lange Gegenstände transportieren. Die Sitze lassen sich komplett flach einklappen, und wenn die Vordersitze ganz nach vorn geschoben werden, beträgt der Stauraum hinten stolze 2,06 Meter. Das ist ein Auto, das nur darauf wartet, dass man darin schläft.

Die Standardversion des Model 3 wird nicht vor Herbst verfügbar sein. Die Variante mit erhöhter Reichweite gibt es zunächst für die tausenden Tesla-Mitarbeiter, die im vergangenen Jahr reserviert haben. Ein 5000 Dollar teures Zusatzpaket enthält ein Glasdach, offenporiges Holzdekor, Premium-Sound, Sitzheizung und erstklassiges Sitzmaterial.

Ich habe Franz von Holzhausen, den Chefdesigner von Tesla, gefragt, was seine Lieblingselemente beim Model 3 sind. Er sprach nicht über all die Kurven und Winkel, die eleganten versenkten Türgriffe oder die maximale Nutzung des Raums – alles für sich großartige Designlösungen.

Stattdessen sprach er über die Anmutung des Autos – das „schöne, saubere, minimalistische Innere“ sorge dafür, dass man sich auf das Fahren konzentriert. „Der Innenraum ist mit keinem anderen Auto da draußen vergleichbar“, sagte er. „Es ist unglaublich weit fortgeschritten“ und „wird elegant altern“.

Für jemanden, der das Auto noch nicht gesehen hat, ist das wohl eine vage und unbefriedigende Antwort. Aber nachdem ich damit gefahren bin, auf dem Beifahrersitz saß und mit dem Maßband über Rückbank und Kofferraum geklettert bin, hätte ich es nicht besser sagen können.

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