Tesla und Panasonic Die Gigafactory wird hochgefahren

In der Wüste von Nevada bauen Tesla und Panasonic an der Elektromobilität der Zukunft: In der Gigafactory wurde der Produktionsstart der Lithium-Ionen-Akkus eingeläutet, die Tesla so dringend für seine Fahrzeuge braucht.

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Tesla will in seiner Batteriefabrik Komponenten für die eigene Model-3-Serie bauen. Quelle: Reuters

In der Nähe von Reno im US-Bundesstaat Nevada entsteht eine Riesenfabrik, die das Elektromobilitätsversprechen des Tesla-Chefs Elon Musk einlösen soll: Die Produktion der ersten Akkus, die in Zukunft auch im Elektroauto Model 3 verbaut werden sollen, ist nun angelaufen. Kooperationspartner von Tesla bei diesem Milliardenprojekt ist der japanische Elektronikkonzern Panasonic.

Die Produktion von Batteriezellen ist bislang von Ländern wie China, Japan und Südkorea dominiert worden. Doch schon jetzt arbeiten 2900 Menschen in Teslas „Gigafactory“ – und es werden in den kommenden Jahren noch mehr: Denn in der Riesenfabrik, deren Bau erst zu einem Drittel abgeschlossen ist, sollen bis 2018 insgesamt 6500 Vollzeitkräfte eingestellt werden, die Lithium-Ionen-Batterien herstellen. Die Weltproduktion würde sich nach Schätzungen von Tesla verdoppeln.

Für Tesla geht es dabei um eine Menge: Das Unternehmen muss die Investoren und Kunden davon überzeugen, dass es seinen Zeitplan auf dem Weg zur Massenproduktion von Elektrofahrzeugen einhalten kann. In den vergangenen Jahren wurden die ehrgeizigen Ziele zu oft verfehlt.

Tesla baut weiter an seiner Batteriefabrik
Tesla Gigafactory Quelle: Tesla
Tesla Gigafactory Quelle: Tesla
Tesla Gigafactory Quelle: Tesla
Im Juli 2016 hatte Tesla zur offiziellen Eröffnung erstmals Presse-Fotografen auf das Gelände gelassen. Die bezeichnend "Gigafactory" genannte Anlage gehört sogar zu den größten Produktionsstätten überhaupt. Hier sollen Akkus für Elektroautos und Heimspeicher vom Band laufen – mehr als alle Hersteller der Welt heute zusammen produzieren. (Stand: Juli 2016) Quelle: AP
Im Juli waren erst 14 Prozent der Anlage in Betrieb. Dennoch hatte Tesla-Gründer Elon Musk Ende Juli zur Eröffnungsfeier geladen – einige Tage vorher durften sich bereits Journalisten und Fotografen auf dem Fabrikgelände umsehen. Voll in Betrieb soll die Anlage erst 2018 sein. Bis dahin wird an allen Ecken und Enden gebaut. Quelle: REUTERS
Auch wenn es noch nicht so aussieht: Diese Halle ist einer der Grundpfeiler der Strategie von Elon Musk, mit der er Tesla von einem Nischen- zu einem Massenhersteller machen und ganz nebenbei dem Elektroauto zum Durchbruch verhelfen will. Quelle: REUTERS
Die eigenen Batterien sind unerlässlich, wenn Tesla mit dem Model 3 (im Bild ein ausgestellter Prototyp) ab dem kommenden Jahr die Massen mobilisieren soll. Zum einen, weil momentan gar nicht genügen Akkus für die angepeilten Stückzahlen des Model 3 zugekauft werden könnten. Zum anderen, weil sie schlichtweg zu teuer wären. Der angekündigte Preis von 35.000 Dollar für den Wagen wäre nicht zu halten. Quelle: REUTERS

Die Batterieproduktion ist für Tesla äußerst wichtig, denn derzeit werden nicht genügend Lithium-Ionen-Akkus produziert, um alle 500.000 Model-3-Fahrzeuge auszustatten, die Tesla bis 2018 verkaufen will. Zudem sind die aktuellen Marktpreise für Batterien zu hoch, um ein Elektroauto profitabel zu produzieren, das für 35.000 US-Dollar verkauft werden soll.

Tesla setzt nun auf seine „Gigafactory“ in der Wüste von Nevada und hofft so auf sinkende Produktionskosten. Gut für Elektroautobauer, schlecht für Batteriehersteller: Die Preise für Akkus sind im vergangenen Jahr um 22 Prozent gesunken und werden laut Bloomberg-Prognosen auch 2017 weiter sinken – um 15 bis 20 Prozent.

Mit Material von Bloomberg.

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