Thyssen-Krupp Industriekonzern legt dank Stahlgeschäft zu

Ausgerechnet die europäische Stahlsparte von Thyssen-Krupp konnte ihr Ergebnis mehr als verdoppeln. Vorstandschef Heinrich Hiesinger will sich aber trotzdem nicht von seinen Fusionsplänen abbringen lassen.

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Wegen der hohen Abschreibungen beim Verkauf seines brasilianischen Stahlwerks erwartet Thyssen-Krupp unter dem Strich einen deutlichen Verlust. Quelle: Reuters

Düsseldorf Ausgerechnet die vor einer ungewissen Zukunft stehende Stahlsparte hat Thyssen-Krupp eine deutliche Gewinnsteigerung beschert. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) des Konzerns stieg im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 (per Ende September) um 41 Prozent auf 620 Millionen Euro, wie Thyssen-Krupp am Donnerstag mit. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit 493 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich fuhr der Konzern einen Gewinn von 120 Millionen Euro ein.

Die europäische Stahlsparte konnte dank höherer Preise ihr Ergebnis auf 232 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Vorstandschef Heinrich Hiesinger will sich davon aber nicht von seinem Kurs abbringen lassen. Er will die Technologiegeschäfte mit Aufzügen, Maschinen und Autoteilen ausbauen und die Stahlsparte mit dem Konkurrenten Tata Steel fusionieren.

„Die Erholung der Ergebnisse bei den Werkstoffgeschäften freut uns“, sagte der Manager. Die großen Schwankungen von einem Quartal zum anderen zeigten jedoch einmal mehr, dass seine Richtung stimme. Die Industriegüter- und Dienstleistungsgeschäfte sollten ausgebaut werden. „So werden wir in Zukunft stabilere Ergebnisse erwirtschaften und profitabel wachsen.“ Die Aufzugssparte konnte ihr Ergebnis erneut verbessern, während der Anlagenbau weiter mit Einbußen kämpft.

Hiesinger bekräftigte die Prognose, wonach das bereinigte Ebit im Gesamtjahr auf 1,8 Milliarden Euro von 1,47 Milliarden Euro zulegen soll. Wegen der hohen Abschreibungen beim Verkauf seines brasilianischen Stahlwerks erwartet Thyssen-Krupp aber unter dem Strich einen deutlichen Verlust. Nach neun Monaten liegt der Fehlbetrag bei 751 Millionen Euro.

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